Erstes Werk für grünes Eisen in Afrika entsteht

Baubeginn in Namibia mit deutscher Unterstützung. Grüner Wasserstoff soll Stahlproduktion klimafreundlicher machen.

In Namibia entsteht mit deutscher Unterstützung das erste Werk für nachhaltig produziertes Eisen in Afrika und eine der größten derartigen Produktionsstätten weltweit. Am Montag fand die Grundsteinlegung in Arandis in der bevölkerungsreichen Küstenregion Erongo statt. Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im letzten Dezember den Förderbescheid von rund 13 Millionen Euro übergeben.

Das Projekt HyIron/Oshivela ist ein Zusammenschluss deutscher und namibischer Unternehmen mit dem Ziel, klimaneutral unter Einsatz von grünem Wasserstoff Eisenerz zu Eisenschwamm zu reduzieren. Dieses Vorprodukt für eine grüne Stahlindustrie kann anschließend nach Deutschland und in andere Länder verschifft werden. Bislang kommen bei der Stahlherstellung fossile Energieträger zum Einsatz. Der Produktionsstart ist für Ende 2024 geplant, in der ersten Phase sollen jährlich 15.000 Tonnen Eisenschwamm hergestellt werden.

Mit seinem Potenzial für Erneuerbare Energien, die zur Produktion von grünem Wasserstoff nötig sind, biete Namibia ideale Voraussetzungen für das Projekt, schreibt das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium. Deutschland verbindet bereits eine Wasserstoffpartnerschaft mit Namibia. Die Bundesrepublik ist auf Importe des nachhaltigen Energieträgers angewiesen, da die heimischen Kapazitäten zur Herstellung nicht ausreichen.

Daneben besitzt Namibia große Vorkommen an Eisenerz. Der erste Export von 52.000 Tonnen dieses Rohstoffs fand erst 2021 statt. Die Ausfuhr von unverarbeiteten kritischen Mineralien wie Seltenen Erden hingegen plant das afrikanische Land künftig zu verbieten. Damit will Namibia von der global steigenden Nachfrage nach Rohstoffen wie Seltenen Erden profitieren und die heimische Wertschöpfung fördern.

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