Rohstoffpartnerschaften: Experten raten zu realistischen Erwartungen

von | 7. Nov 2023 - 10:18 | Politik

Aus Misserfolgen der Vergangenheit muss die Bundesregierung die richtigen Lehren ziehen, heißt es in einem Gastbeitrag.

Der Bedarf an kritischen Rohstoffen wächst rapide und damit die Abhängigkeit vom Quasimonopolisten China. Das Land nimmt sowohl bei der Förderung und noch deutlicher bei der Weiterverarbeitung vieler Ressourcen eine dominierende Stellung ein, daher sind Wege gesucht, um der drückenden Abhängigkeit zu entkommen oder sie zumindest abzumildern. Ein Mittel, über das in diesem Zusammenhang nicht nur in Deutschland immer wieder gesprochen wird, sind Rohstoffpartnerschaften. Im Gegenzug für Know-how und lokale Investitionen würden Industrieländer Zugang zu den Bodenschätzen des Partnerlandes erhalten, so weit die Theorie.

In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt zeigen die Rohstoffexperten Jakob Kullik von der  Technischen Universität Chemnitz und der Direktor des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie, Jens Gutzmer, auf, unter welchen Umständen solche Vorhaben erfolgreich seien können. Hier wäre zunächst einmal ein realistisches Erwartungsmanagement notwendig, denn ein „schneller privilegierter Zugang für deutsche Unternehmen ist weltfremd und würde gegen geltendes WTO-Recht verstoßen“, heißt es. Fraglich sei zudem, wer Projekte vor Ort initiieren soll. Hier kämen nur der Mittelstand und eine Handvoll Industriekonzerne infrage. Ob diese jedoch in das Rohstoffgeschäft einsteigen würden, sei fraglich.

Nicht zuletzt müsse sich die Bundesregierung aber fragen, was Deutschland den Partnerländern überhaupt bieten könne. Deren Selbstbewusstsein steigt unterdessen an, denn längst werden sie von anderen Staaten umworben – und hier kommt wieder China ins Spiel, das längst eine eigene Diversifizierungsstrategie verfolgt und neue Rohstoffquellen im Ausland erschließt.

Photo: iStock/NicoElNino

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