Rohstoffe und viel Potential für Erneuerbare Energien: Lateinamerika gewinnt an Einfluss

von | 8. Nov 2023 - 09:33 | Wirtschaft

IEA sieht viele Chancen, aber auch Herausforderungen in ihrer ersten Analyse der Region.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat sich erstmals dem Energiesektor aller 33 karibischen und lateinamerikanischen Staaten gewidmet. Bereits jetzt sei die Region im Bereich Erneuerbarer Energien führend, ihr Anteil beträgt 60 Prozent, heißt es in einem heute vorgelegten Report. Eine bedeutende Rolle spielen dabei Wasserkraftwerke. Hinzu komme das große Potential für Wind- und Solarenergie etwa in Brasilien, Mexiko, Chile und Argentinien.

Zugleich bieten die großen Erdöl- und Erdgasressourcen die Möglichkeit, mittelfristig zur Diversifizierung der weltweiten Versorgung beizutragen. Dies gilt auch für die Herstellung von Biokraftstoffen, die in Brasilien bereits im großen Umfang im Gütertransport auf der Straße verwendet werden. Lateinamerika und die Karibik besitzen zudem ein Drittel der weltweiten Vorkommen an Lithium, Kupfer und Silber, Mineralien also, die für die Energiewende gebraucht werden: Lithium für Batterien, Kupfer für elektrische Leitungen und Silber für die Herstellung von Solaranlagen.

Hinzu kommen signifikante Lagerstätten Seltener Erden. Ein Fünftel der weltweiten Reserven entfällt laut IEA auf Brasilien. Gefördert werden Seltene Erden im größten Land Südamerikas derzeit nur in geringem Umfang, gerade einmal 80 Tonnen waren es 2022, wie Daten des United States Geological Survey (PDF) zeigen. Dabei könnte vor allem im Bereich der sogenannten Schweren Seltenen Erden, die bisher überwiegend in China und Myanmar gefördert werden, zur Diversifizierung der Lieferketten beigetragen werden.

Als eine der Herausforderung für die Region sieht die IEA das Einkommensgefälle, das zu den höchsten der Welt zählt. Es müsse allen Menschen der Zugang zu sauberer Energie ermöglicht werden. Zudem würde in vielen Bereichen wie der Industrie oder dem Transportwesen oftmals noch auf fossile Energien gesetzt.

Photo: iStock/inkoly

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