US-Allianz will China vom Chip-Nachschub abschneiden.
Die USA wollen China daran hindern, im Bereich der Chiptechnologie zu den führenden Herstellern wie dem taiwanischen Konzern TSMC aufzuschließen. Dazu wurde im vergangenen Oktober ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das Chinas Möglichkeiten einschränkt, Chips einzukaufen, die mit US-Ausrüstungen und Technologie hergestellt werden. Mitte Dezember gab es erste Hinweise, dass sich auch Japan und die Niederlande an den Exportkontrollen beteiligen könnten, bereits am heutigen Freitag könnte es nun zu einer Entscheidung kommen. Das berichtet Bloomberg (Paywall) unter Berufung auf gut informierte Kreise.
Die Niederlande sind Heimat eines der wichtigsten Unternehmen der Halbleiterindustrie, ASML. Der Konzern mit Sitz im Süden des Landes stellt Lithographiesysteme her, die für die Produktion modernster Chips unerlässlich sind. Exportbeschränkungen könnten den Aufbau von Produktionslinien für Hightech-Komponenten in China unmöglich machen, so Bloomberg weiter. Dabei gab es für die jüngste Generation von ASMLs Technologie seit 2018 keine Exportgenehmigung in das asiatische Land mehr, es dürfte sich daher um eine Vorgängergeneration handeln, die künftig nicht mehr ausgeliefert werden dürfe, so das Fachmagazin DigiTimes.
Für ASML wären neue Auflagen ein Schlag ins Kontor, denn das Geschäft mit China steuert etwa ein Siebtel des Gesamtumsatzes bei, schrieb jüngst die Frankfurter Allgemeine Zeitung. ASML-Vorstandsvorsitzender Peter Wennink gab gegenüber Bloomberg News zudem zu bedenken, die Maßnahmen könnten letztlich dazu führen, dass China die eigene Entwicklung der notwendigen Technologien forcieren wird. Dies werde zwar einige Zeit dauern, das Land dürfte damit aber erfolgreich sein.
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