China-Abhängigkeit reduzieren: Scholz in Indien

von | 27. Feb 2023 - 13:28 | Politik

Deutschland will wirtschaftliche Beziehungen mit der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt stärken.

Bundeskanzler Olaf Scholz war am vergangenen Wochenende auf seinem ersten Staatsbesuch in Indien. Gemeinsam mit dem indischen Premierminister Narendra Modi vereinbarte er den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen beider Länder. Auch die Zuwanderung von indischen Fachkräften nach Deutschland soll gestärkt werden. Beide Regierungschefs wollen sich zudem für den Abschluss eines EU-Indien-Freihandelsabkommens einsetzen.

Neben den Bereichen Digitalisierung und Softwareentwicklung sieht Scholz bei Erneuerbaren Energien großes Potenzial für eine Zusammenarbeit. Erste Projekte, etwa zu Grünem Wasserstoff und Offshore-Windenergie, sind bereits in Planung. Für Deutschland, das sich unabhängiger von seinem größten Handelspartner China machen will, könnte der Subkontinent mit seinen knapp 1,4 Milliarden Einwohnern eine mögliche Alternative sein. Die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt weist ein jährliches Wachstum von sechs bis sieben Prozent auf und kann zudem mit Bodenschätzen aufwarten. Das Land besitzt etwa Vorkommen an Seltenen Erden, die für den Bau von Elektrofahrzeugen benötigt werden, bislang werden die Rohstoffe allerdings nur in vergleichsweisegeringem Umfang gefördert. Wie wir berichteten, wurden kürzlich auch erstmals signifikante Lithiumvorkommen auf dem Subkontinent gefunden.

Seit langem würden Investitionen, etwa für deutsche Autokonzerne, jedoch von Protektionismus und Bürokratie erschwert, so die Tagesschau. Bei einem Freihandelsabkommen müssten auch Kompromisse in Bereichen erzielt werden, in denen Differenzen zwischen den Indien und der EU bestehen, wie Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, soziale und rechtliche Standards, sagte der Chef der Deutsch-Indischen Außenhandelskammer Stefan Halusa in der WirtschaftsWoche. Mehr Kooperation sei aus seiner Sicht jedoch dringend geboten, die Zeitenwende sollte auch ökonomisch zum Umdenken führen.

Photo: iStock/Oleksii Liskonih

Ab Frühjahr: Unser Rohstoff-Newsletter

Jetzt schon anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Rohstoff.net Newsletter
Jetzt anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte auch die AGB und Datenschutzbestimmungen.