Gold und Silber unter Druck – Abverkauf auch bei Auto-Metallen

von | 27. Feb 2023 - 11:24 | Edelmetalle im Fokus

Wird Indien für Deutschland das neue China, sprich zum wichtigsten Handelspartner? Im Rahmen seines ersten Staatsbesuches in Indien hat Bundeskanzler Olaf Scholz mit seinem Amtskollegen Narendra Modi auch über die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder gesprochen. Ein wichtiger Aspekt hierbei war die engere Kooperation im Rüstungsbereich. Für die deutsche Industrie ist daneben die weitere Entwicklung des Automobilsektors auf dem Subkontinent von großem Interesse, denn der Markt dort wächst nach wie vor. Ein Verbot von Verbrennungsmotoren wie in der EU wird es hier auch nicht geben, da die für die Elektromobilität notwendige Infrastruktur kaum landesweit auszurollen ist. Für das deutsche Know-how hinsichtlich Autokatalysatoren könnte das Land also eine lukrative Option werden.

Gold und Silber kamen in Folge neu aufkeimender Zinsängste gehörig unter Druck. Insbesondere im Silber könnten sich hervorragende Möglichkeiten ergeben, immerhin handeln wir in einem stark überverkauften Marktumfeld (der Relative-Stärke-Index RSI liegt bei 25), sowie im Bereich der 200-Tage-Linie, welche weitere Unterstützung bieten könnte. Das Gold-Silber-Ratio liegt wieder über 87.

Auch die Auto-Metalle Palladium (Pd), Rhodium (Rh) und Platin (Pt) können sich dem aktuellen Abverkauf nicht entziehen, aber auch hier gilt: Jegliche Übertreibungen im Markt können Kaufgelegenheiten darstellen. Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen: insbesondere die Minenergebnisse der letzten Jahre wurden durch den außergewöhnlichen Rh-Preis aufgehübscht. Fallende Preise könnten nun wiederum die Preisentwicklung bspw. für Iridium (Ir) oder Ruthenium (Ru) vorantreiben, da Minen eben nicht mehr so stark fördern. Es könnte Einschnitte in der Rentabilität geben – das sind natürlich alles persönliche Einschätzungen, aber der Markt bleibt dahingehend sehr spannend.

Die Eurozinsen im einjährigen Laufzeitensegment testeten letzte Woche die 3 %-Grenze (Quelle: Deutsche Bundesbank; Kurse und Renditen börsennotierter Bundeswertpapiere). Die Verteuerung des Geldes schreitet langsam, aber stetig voran. Die nächsten Zinsschritte der EZB wurden zwar verbal schon angekündigt, aber die finalen Entscheidungen gilt es trotzdem abzuwarten. Faktisch dürfen wir aber von höheren Kurzfristzinsen bis Ende des Jahres 2023 ausgehen. Der EUR/USD-Kurs befindet sich charttechnisch auf einem Abwärtstrend (= Verteuerung des US-Dollar gegenüber dem EURO). Die charttechnische Marke, die es zu halten gilt, um diesen Trend zu bestätigen, liegt bei 1,0600/1,0650 für diese Woche.

Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt.

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