Arafura Resources verhandelt mit Automobilherstellern aus Europa über die Belieferung mit Seltenen Erden.
Wenn es nach dem Plan der EU-Kommission geht, der im Juli dieses Jahres vorgestellt wurde, soll in der Europäischen Union ab 2035 kein Auto mit Verbrennungsmotor eine Neuzulassung erhalten.. Autohersteller stehen nun vor einer doppelten Herausforderung, denn die Entwicklung von massentauglichen E-Autos bis zur Marktreife kostet Zeit. Außerdem werden große Mengen strategischer Rohstoffe wie etwa Seltene Erden benötigt. Die für die Traktionsmotoren der emissionsfreien Fahrzeuge wichtigen Materialen Neodym und Praseodym stammen jedoch überwiegend aus China. Die sich abzeichnenden Spannungen zwischen den USA und China nähren immer wieder Bedenken, dass die Marktmacht politisch ausgenutzt und die Versorgung unterbrochen werden könnte. Automobilhersteller sind daher auf der Suche nach Möglichkeiten, um die Lieferkette zu diversifizieren.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, befinden sich mehrere europäische Autokonzerne in Gesprächen mit dem australischen Bergbauunternehmen Arafura Resources über die Belieferung mit Seltenen Erden. Diese werden im australischen Nordterritorium abgebaut. Nach eigenen Angaben könnten das Nolans Projekt, 135 Kilometer nördlich von Alice Springs, einen erheblichen Teil des weltweiten Bedarfs an Neodym-Praseodym decken.
Neben dem Abbau übernimmt Arafura auch die Aufbereitung der Rohstoffe vor Ort. Für die Automobilhersteller ist der Nachweis über die Materialherkunft und die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards dadurch deutlich leichter zu erbringen, schreibt Bloomberg. Ab 2023 treten mit dem Lieferkettengesetz entsprechende Vorgaben für Firmen in der EU in Kraft.
Die Gespräche mit den Autoherstellern schreiten laut Arafura CFO Peter Sherrington voran, schon vor Jahresende könnten die Verträge unterzeichnet werden.
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