An den Sandia National Laboratories wurde ein Verfahren entwickelt, das Seltene Erden aus Flugasche löst.
Wird Kohle zur Energieerzeugung verbrannt, entsteht sogenannte Flugasche. Dieser Rückstand kann wiederverwendet werden, zum Beispiel als Zusatzstoff in Beton, wo er unter anderem die Dauerhaftigkeit des Baumaterials erhöht. Giftige Bestandteile der Asche werden auf diese Weise dauerhaft im Beton gebunden. In den USA wird etwa die Hälfte der Flugasche wiederverwendet, ein großer Teil landet auf Mülldeponien. Sind diese nicht ausreichend gesichert, können die toxische Stoffe ins Grundwasser gelangen.
An den Sandia National Laboratories, einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, arbeitet man an einer Möglichkeit, das in großen Mengen vorhandene Material für weitere Zwecke nutzbar zu machen und gleichzeitig dessen Gefahr für die Umwelt zu reduzieren. Flugasche enthält nämlich auch Seltene Erden. Mit einem nun vorgestellten Verfahren, bei dem Kohlendioxid, Wasser und Zitronensäure zum Einsatz kommen, ist die Gewinnung der strategischen Rohstoffe aus dem Verbrennungsrückstand auf umweltfreundliche Weise möglich, wie Projektleiter Guangping Xu erklärt. Bei einer Temperatur von 70 Grad Celsius und 70-fachem Atmosphärendruck könnten an einem Tag 42 Prozent der enthaltenen Seltenen Erden aus der Asche extrahiert werden. Diese sei im Anschluss sogar als Humus in der Landwirtschaft verwendbar, so Xu.
Die durch den Prozess gewonnen Seltenen Erden werden für zahlreiche Technologien benutzt, so etwa für Elektroautos oder Windkraftanlagen. Da sich der Rohstoffbedarf durch die Energiewende noch steigern wird, könnte das Verfahren die Versorgung der USA auf eine breitere Basis stellen.
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