Weniger CO2-Verbrauch beim Fliegen in der EU

von | 27. Apr 2023 - 14:58 | Politik

EU beschließt schrittweise schadstoffärmeren Flugverkehr ab 2025.

Die EU plant den Luftfahrtverkehr klimafreundlicher zu machen und die Wettbewerbsbedingungen für einen nachhaltigen Flugverkehr zu vereinheitlichen. Darauf haben sich die EU-Mitgliedstaaten nun vorläufig geeinigt. 

Wie der Europäische Rat berichtet, müssen allen Fluggesellschaften an EU-Flughäfen ab 2025 Treibstoffe mit einem festgelegten Mindestanteil an Sustainable Aviation Fuels (SAF), also Biokraftstoffen oder E-Fuels, angeboten werden. Laut der eigens dafür gegründeten ReFuelEU-Initiative sollen die Treibstoffe ab 2030 zudem einen Mindestanteil an synthetischen Kraftstoffen enthalten. Der Anteil an SAF und chemisch erzeugten Kraftstoffen müsse bis 2050 außerdem sukzessive gesteigert werden. So würde der Flugverkehr in der EU die Umwelt nach und nach mit weniger Emissionen belasten. 

EU-Flugzeuge müssen bald alternative Kraftstoffe tanken

Der vorläufigen Einigung zufolge stünden sowohl die Treibstofflieferanten als auch die Flugzeugbetreiber in der Pflicht zu einem schadstoffärmeren Flugverkehr beizutragen. Kontrolliert würden beide Seiten von zuständigen Behörden, an die sie Bericht zu erstatten hätten. Die Fluggesellschaften müssten die Umstellung auf SAF allerdings nicht ohne finanzielle Unterstützung bewältigen: Dafür würden sie rund zwei Milliarden Euro erhalten, wie Reuters und andere Medien mitteilten. 

Der entsprechende Gesetzesentwurf zur ReFuelEU-Initiative muss im nächsten Schritt noch final im Europäischen Rat abgesegnet werden. Kritik kommt bereits vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der eine Wettbewerbsverzerrung befürchtet. Die Regelung könne laut BDL dazu führen, dass Fluggesellschaften außerhalb der EU, die sich nicht an Quoten zu alternativen Treibstoffen halten müssen, Flüge billiger anbieten könnten als EU-Luftfahrtunternehmen. Dadurch würde man Gefahr laufen, dass sich bisherige Luftverkehrsdrehkreuze in der EU an Orte außerhalb des Staatenverbunds verlagern. Der Schadstoffausstoß würde sich in der Konsequenz lediglich verschieben, aber nicht wie beabsichtigt reduzieren. Um diese vom BDL prognostizierte Entwicklung zu verhindern, fordert der BDL von der EU bis 2027 konkrete Maßnahmen zu planen.

Aktuell sind zudem alternative Kraftstoffe nur im kleinen Maßstab vorhanden, ihre Produktion müsse stark ausgebaut werden. Im Frankfurter Industriepark Höchst entsteht zwar derzeit die bislang größte E-Fuel-Anlage (wir berichteten). Doch selbst diese Pilotanlage könne nur einen Bruchteil des am nahegelegenen Frankfurter Flughafen benötigten Tagesbedarfs an grünem Kerosin decken.

Photo: iStock/audioundwerbung

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