Ola Electric plant Batteriefertigung und Produktion von jährlich 140.000 E-Autos.
Das indische Unternehmen Ola Electric will umgerechnet rund 920 Mio. US-Dollar in den Bau des nach eigenen Angaben weltgrößten Zentrums für Elektrofahrzeuge investieren. Auf 809 Hektar sollen im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu Elektroautos, -zweiräder und die dazugehörigen Batterien hergestellt werden, berichtet Bloomberg (Paywall). Reuters zufolge sollen 140.000 E-Autos pro Jahr produziert werden, für die Batteriefertigung sei eine jährliche Kapazität von 20 Gigawatt (GW) geplant.
Eine entsprechende Absichtserklärung sei mit der Regierung des Bundesstaates unterzeichnet worden, schreibt die indische Economic Times. Tamil Nadu, auf das fast ein Drittel der Automobilexporte des Landes entfällt, wolle die Herstellung von E-Fahrzeugen durch den Erlass von Kraftfahrzeugsteuer, Zulassungs- und Genehmigungsgebühren ankurbeln.
Lokale Lieferkette geplant – heimische Rohstoffe fehlen bislang
In den nächsten zehn Jahren wolle Ola eine lokale Lieferkette für Elektromobilität entwickeln, die unter anderem Motoren, Seltenerdmagnete, Halbleiter und Lithiumverarbeitung umfassen soll, so Bloomberg. Bisher sei Indien hier in hohem Maße auf Importe angewiesen ist, was auch bei Ola zu Problemen wie Lieferverzögerungen bei Elektrorollern geführt habe. Der Subkontinent verfüge indes nur über einen Bruchteil der Rohstoffe, die zur Deckung der heimischen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien benötigt werden. Diese solle zudem bis 2030 um das 100-fache steigen.
Wie wir berichteten, meldete Indien zwar kürzlich erstmals ein signifikantes Lithiumvorkommen, ob und wann daraus ein Bergbauprojekt wird, ist allerdings noch unklar. Auch Seltene Erden sind vorhanden, doch die Mineralien werden bislang kaum gefördert. Im letzten Herbst hatte die Industrie die indische Regierung zu mehr Investitionen in den Sektor aufgefordert, um der Abhängigkeit vom Import Seltener Erden aus China entgegenzuwirken.
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