Deutsche Elektrolyseleistung bis 2030 von fünf auf zehn Gigawatt verdoppeln, sieht die Nationale Wasserstoffstrategie vor.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch beschlossen, die Nationale Wasserstoffstrategie fortzuschreiben. Die entsprechende, aus dem Jahr 2020 stammende Strategie gilt weiterhin, wurde nun aber vor dem Hintergrund von ambitionierteren Zielen für den Klimaschutz und zunehmenden Herausforderungen am Energiemarkt weiterentwickelt, wie das Wirtschaftsministerium mitteilt. Die Bundesregierung hat darin Maßnahmen für die gesamte Wertschöpfungskette festgelegt und strebt die zuverlässige Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff an, der als Schlüsselelement für die Energiewende dienen soll. Mit den festgelegten Maßnahmen wolle man diverse Bereiche, so die Industrie, schwere Nutzfahrzeuge sowie den Luft- und Schiffsverkehr nachhaltiger gestalten.
Das Papier beinhaltet unter anderem, die Elektrolyseleistung in Deutschland im Jahr 2030 von fünf Gigawatt auf zehn Gigawatt zu verdoppeln. Neben der heimischen Produktion spielt hierbei künftig auch der Wasserstoffimport eine größere Rolle, wozu eine Importstrategie entwickelt wurde. Diese sieht auch vor, Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen, und soll die Lieferketten hierzulande durch weltweite Partnerschaften sichern. Eine wichtige Kooperation schloss Deutschland bereits mit Norwegen im Frühjahr dieses Jahres (wir berichteten).
Weiterhin möchte Deutschland bis 2030 eine führende Position im Bereich der Wasserstofftechnologien erreichen und sein Wissen exportieren. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von der Nationalen Wasserstoffstrategie als „Investition in unsere Zukunft“, Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nannte es „das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende“.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßte die Genehmigung der Strategie, die laut der Vorsitzenden der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, unverzichtbar sei, damit Deutschland als Wirtschaftsstandort Chancen für die Zukunft habe. Allerdings fordert sie auch, ein klares Zielbild und konkrete Gesetze zu formulieren, sodass Energieunternehmen auf nationaler wie europäischer Ebene agieren können. Sie schloss mit den Worten: „Die Unternehmen der Energiewirtschaft sind bereit, in eine Wasserstoffwirtschaft zu investieren, sie brauchen aber einen klaren Rahmen, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.“
Die vollständige Strategie ist online abrufbar.
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