Planungssicherheit für das Erreichen der Klimaziele notwendig. Ausbau der Erneuerbaren Energien muss beschleunigt werden.
Die Sondierungsgespräche zu Koalitionsverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, schon erhöht die Wirtschaft den Druck auf die künftige Bundesregierung: In einem am heutigen Montag veröffentlichten Appell fordern insgesamt 69 deutsche Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen eine „Umsetzungsinitiative für Klimaneutralität“ innerhalb der ersten 100 Tage. Konkrete Maßnahmen sollen dabei helfen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. So müsse etwa der Ausbau Erneuerbarer Energien und der dafür erforderlichen Stromnetze spürbar vorangetrieben werden. Bis 2030 solle der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland auf 70 Prozent steigen. Die bestehende Kapazität von Wind- und Solaranlagen müsse dafür nahezu verdreifacht werden. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres betrug der Anteil der Erneuerbaren Energie am Strommix laut Umweltbundesamt 42 Prozent. Notwendig für das Vorhaben seien beschleunigte Genehmigungsverfahren, das gelte auch für den Breitbandausbau, dem bei der dezentralen Energieerzeugung eine wichtige Rolle zukommt.
Initiiert wurde der Appell von der Stiftung 2°, die sich für marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Klimapolitik einsetzt.
Nicht im Appell erwähnt sind die gewaltigen Mengen an strategischen Rohstoffen, die zur Umsetzung der Ziele notwendig sind. Sowohl für Windkraftanlagen als auch Glasfaserleitungen werden Seltene Erden und Technologiemetalle benötigt, die zum größten Teil aus China importiert werden. Die Abhängigkeit von Asien wird sich durch das Vorhaben deutlich erhöhen.
Photo: iStock/Olivier Le Moal