Südkorea treibt Pläne zum Bau des weltgrößten Chip-Zentrums voran

von | 15. Jan 2024 - 09:59 | Politik

Vorgesehene Investitionen stark angehoben. Samsung und Hynix unter den führenden Unternehmen.

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat am Montag einen aktualisierten Plan für den Aufbau des weltgrößten Chipherstellungszentrums vorgestellt, berichtet der Korea Herald. Standort soll südlich der Hauptstadt Seoul sein. Der ambitionierte Plan sieht Investitionen des Privatsektors in Höhe von 470 Milliarden Dollar vor, ein Betrag, der weit über dem ersten, Anfang 2023 bekanntgegebenen Vorschlag liegt. Ursprünglich war vorgesehen, dass Samsung rund 230 Milliarden Dollar für den Bau einer neuen Chipfabrik ausgibt.

Der neueste Teil des Plans, der 2047 abgeschlossen sein soll, umfasst Investitionen führender Chiphersteller wie Samsung und SK Hynix in 13 neue Chipfabriken und drei Forschungseinrichtungen, so Bloomberg. Diese sollen die 21 bestehenden Anlagen ergänzen. Wie der Korea Herald berichtet, würde sich damit die Zahl der Chipfabriken in der Provinz verdoppeln, so dass sie mit einer erwarteten Produktion von 7,7 Millionen 200-Millimeter-Wafer-Äquivalent pro Monat zum größten Cluster der Welt würde. Um den Plan zu untermauern, versprach Yoon die Verlängerung von Steuergutschriften für Investitionen in die heimische Halbleiterindustrie, berichtet Reuters, zudem wolle die Regierung alle möglichen Ressourcen einsetzen, um einen „Krieg“ um Chips zu gewinnen.

Einer der weltgrößten Chiphersteller, aber nur wenige benötigte Rohstoffe

Südkorea gehört zu den führenden Ländern in der weltweiten Halbleiterindustrie. Das ostasiatische Land ist jedoch in hohem Maße auf die Einfuhr wichtiger Mineralien angewiesen, die für die Herstellung von Computerchips benötigt werden, da es nicht über eigene Vorkommen verfügt. Infolgedessen ist Südkorea vom Branchenführer China abhängig geworden. Wie die Korea Economic Daily im vergangenen Jahr berichtete, nimmt diese Abhängigkeit zu und betrifft nicht nur die für die Chipproduktion benötigten Rohstoffe, sondern auch Batteriemetalle wie Lithium oder Kobalt. Als Reaktion auf dieses Problem will die südkoreanische Regierung die Importe von 185 wichtigen Materialien für die Industrie bis zum Ende des Jahrzehnts diversifizieren. Die Doppelstrategie sieht vor, Vorräte anzulegen, um Unterbrechungen der Lieferkette zu vermeiden, und Partnerschaften mit rohstoffreichen Ländern wie Australien und Indonesien zu schließen.

Photo: iSTock/Kinsei-TGS

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