Chemieunternehmen kündigt den Ausbau seiner Aufbereitungsanlage in La Rochelle, Frankreich, an.
Solvay will in die europäische Wertschöpfungskette für Permanentmagnete aus Seltenen Erden einsteigen. Der Chemiekonzern mit Hauptsitz in Brüssel plant den Ausbau seiner Aufbereitungsanlage im französischen La Rochelle, um dort künftig eine größere Bandbreite an Seltenerdoxiden separieren zu können, darunter Neodym und Praseodym, schreibt die Financial Times (Bezahlinhalt). Diese Rohstoffe werden zur Produktion besonders starker Dauermagneten benötigt, die in Elektromotoren und Windkraftturbinen, aber auch Alltagselektronik wie Smartphones stecken. Bislang bereitet die 1948 eröffnete Anlage in La Rochelle Seltene Erden auf, die vor allem in Abgaskatalysatoren, medizinischen Kontrastmitteln und als Poliermittel eingesetzt werden.
Mit der Investition möchte Solvay die schnell wachsenden Märkte für Elektrofahrzeuge, Windkraft und Elektronik bedienen und zu einer unabhängigeren europäischen Rohstoffversorgung beitragen. Um ihren Bedarf zu decken, ist die EU auf Importe vor allem aus China angewiesen. Bei der Förderung und Aufbereitung Seltener Erden ist die Volksrepublik weltweit führend, ebenso wie bei der Produktion der darauf basierenden Dauermagneten.
Die Ankündigung von Solvay erfolgte kurz nachdem die Pläne für ein neues EU-Gesetz zur Sicherung kritischer Rohstoffe bekannt wurden (wir berichteten).
Eine weitere europäische Aufbereitungsanlage für Seltene Erden betreibt das kanadische Unternehmen Neo Performance Materials in Estland, auch hier sollen die Produktionskapazitäten erweitert werden. Zudem entsteht aktuell eine neue Seltenerd-Raffinerie im Vereinigten Königreich.
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