Betreiber Pensana will sich zu einem der größten Seltenerdproduzenten außerhalb Chinas entwickeln.
In der Hafenstadt Hull im Nordosten Englands entsteht ein Zentrum zur Aufbereitung Seltener Erden. 2024 soll die 195-Millionen-Dollar Anlage ihren Betrieb starten. Betreiber Pensana will damit zu einem der wenigen großen Seltenerd-Produktionsstätten außerhalb Chinas werden und zur Diversifizierung der Lieferketten beitragen. Der Bau wird durch den britischen Automotive Transformation Fund bezuschusst, der zur Sicherung der Rohstoffversorgung für den Bau von Elektrofahrzeugen eingerichtet wurde.
Nun hat der Stadtrat die Pläne für die Raffinerie in der Nähe des Saltend Chemicals Park genehmigt; ursprünglich war ein Standort im Park selbst vorgesehen, es habe jedoch Einwände von Anwohnern gegeben, berichtet die Yorkshire Post. Zugleich meldet Pensana den Abschluss einer Studie (PDF), um die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu prüfen. Demnach ist eine jährliche Produktion von 12.500 Tonnen Seltener Erden geplant, darunter 4.500 bis 5.000 Tonnen Neodym- und Praseodym-Oxide (NdPr), was rund fünf Prozent des weltweit prognostizierten Bedarfs für 2025 entspreche. Vor allem Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und Windkraft treiben die Nachfrage, da Permanentmagneten aus NdPr wichtige Komponenten dieser Technologien sind. Pensana sei bereits im Gespräch mit mehreren potenziellen Kunden, darunter einem asiatischen Magnethersteller sowie zahlreichen großen Automobilproduzenten in Europa und den USA.
Außerdem ist in der Raffinerie die Produktion von Lanthancarbonat, Cer-Konzentrat sowie mittleren und schweren Seltenen Erden vorgesehen, einschließlich Terbium-, Dysprosium-, Samarium-, Europium- und Gadoliniumcarbonaten. Das Rohmaterial soll unter anderem aus Angola kommen, wo Pensana in eine neue Seltenerdmine, Longonjo, investiert.
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