Organische Partikel könnten die Wiedergewinnung von Rohstoffen umweltfreundlicher machen.
Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Gewinnung kritischer Rohstoffe beschreitet die Forschung bisweilen ungewöhnliche Wege, etwa beim Recycling aus Bergbaurückständen und Abwässern. Ob sich auch kleinste Partikel aus organischem Material zur Extraktion Seltener Erden aus Elektroschrott eignen, haben nun Wissenschaftler der Pennsylvania State University getestet.
Bei der verwendeten Substanz handelt es sich laut einer Mitteilung der Universität unter anderem um stark zerkleinerte Maiskolben und Baumwolle, also im Prinzip um Küchenabfälle, die sonst auf Mülldeponien und Komposthaufen landen würden. Die daraus hergestellten Mikropartikel in verschiedenen Größen wurden im Anschluss in eine Neodym-Lösung gegeben. Dabei banden sich die negativ geladenen organischen Partikel an die positiv-geladenen Ionen des Neodyms. Das Seltenerdmetall konnte somit von der umgebenden Flüssigkeit getrennt und das weitere Recycling merklich vereinfacht werden, wie der leitende Forscher Amir Sheikhi erläutert.
Bisherige Recyclingverfahren erforderten den Einsatz von Säuren, der neue Wiedergewinnungsansatz sei deutlich umweltschonender, so Sheikhi weiter. Er hofft, dass die Partikel künftig auch die selektive Abtrennung von anderen Seltenen Erden sowie Edelmetallen aus zerkleinertem Elektronikschrott ermöglichen.
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