Kanzler deutet mögliche weitere Investitionen der Chipindustrie an.
Deutschland zieht nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz immer mehr Unternehmen an, die ihre künftige Halbleiterproduktion in der Bundesrepublik durchführen wollen. Er begrüßte diese Entwicklung und sprach sich am Mittwoch in einer Regierungsbefragung im Bundestag für die Unterstützung derartiger Projekte seitens der Bundesregierung aus.
Scholz äußerte im Bundestag, dass er von vielen deutschen und anderen Unternehmen wisse, die Deutschland als Halbleiterstandort im Auge hätten. Ihm zufolge sei es „ein beeindruckendes Zeichen, dass so viele deutsche und internationale Unternehmen sich zur Ausweitung ihrer Halbleiterproduktion gerade in Deutschland entscheiden“. Als Beispiele für Unternehmen, die sich bereits in der Bundesrepublik angesiedelt haben, nannte er Infineon oder Intel, die beide Halbleiter in Hightech-Chips verbauen. Infineon kündigte im Februar an, fünf Milliarden Euro in eine neue Chipfabrik in Dresden investieren zu wollen (wir berichteten). Der US-Chipkonzern Intel plant den Bau eines Chipwerks in Magdeburg und soll dafür mit hohen Summen seitens der Bundesregierung subventioniert werden (wir berichteten).
Deutschland strebe mit der Stärkung seiner Halbleiterindustrie an, „sich weniger abhängig von Halbleiterlieferungen aus anderen Regionen zu machen“, so Scholz weiter. Angesichts der erst am Montag von China angekündigten Exportkontrollen für die Technologiemetalle Gallium und Germanium, die auch in der Produktion von Halbleiterchips eingesetzt werden, dürfte der Bundeskanzler mit seinen Aussagen auch auf eine größere Unabhängigkeit von der Volksrepublik abzielen. Wie Reuters berichtet, ist Deutschland einer der wichtigsten Importeure der beiden Metalle.
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