Derzeit dominiert China die Produktion des Seltenerdoxids, der Bergbau-Gigant Rio Tinto will dies ändern.
Das Seltenerdmetall Scandium wird in der Luftfahrt für leichtgewichtige Legierungen verwendet, kommt aber auch im 3D-Druck von Werkstücken zum Einsatz. Glaubt man den Prognosen der Deutschen Rohstoffagentur DERA, wird ein anderer Einsatzzweck den Bedarf an Scandium künftig deutlich erhöhen: Die Herstellung von Wasserstoff mittels Festkörperoxid-Elektrolyse. Bei diesem Verfahren wird Scandium als Dotierungsmittel eingesetzt.
Die nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff spielt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine bedeutende Rolle, so auch in der deutschen Wasserstoffstrategie. Durch das Hochfahren der Wasserstoffproduktion zeichnen sich laut DERA Versorgungsrisiken bei diesem Rohstoff ab, denn die Produktion ist auf nur wenige Länder beschränkt, wobei China mit etwa 75 Prozent den größten Marktanteil aufweist.
Geht es nach dem Willen des Bergbaukonzerns Rio Tinto, könnte Kanada künftig ein weiteres Schwergewicht der Scandiumproduktion werden. Wie das Unternehmen kürzlich meldete, ist eine erste Charge hochreinen Scandiumoxids in der Demonstrationsanlage in Sorel-Tracy (Provinz Québec) produziert worden. Rio Tinto ist damit der erste Hersteller dieses strategischen Rohstoffs in Nordamerika. Das Ausgangsmaterial stammt aus der Produktion von Titandioxid, eine separate Förderung sei daher nicht notwendig, so das Unternehmen.
Rio Tinto strebt eine Kapazität von drei Tonnen Scandiumoxid pro Jahr an, was etwa 20 % des Weltmarktes entspricht.
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