Neuer Elektromotor braucht keine Neodymmagnete

von | 5. Jul 2021 - 11:26 | Technologien

Automobilzulieferer Mahle will sein neues Konzept in den nächsten Jahren zur Serienreife bringen.

Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle forscht derzeit an einem völlig neuen Antriebskonzept für E-Motoren. Anfang Mai ging Mahle damit erstmals an die Öffentlichkeit. Das neue Konzept soll künftig ohne Magnete auskommen und damit beispielsweise auch ohne Neodym. Das mache die Herstellung nicht nur umweltverträglicher, sondern bringe auch Vorteile bei Kosten und Rohstoffsicherheit, schreibt Mahle in einer Pressemitteilung.

Zentrales Merkmal des neuen Motors sei die induktive und damit kontaktlose Leistungsübertragung. Durch sie arbeite der Motor verschleißfrei und speziell bei hohen Drehzahlen besonders effizient. Den Wirkungsgrad des magnetfreien E-Motors beziffert Mahle mit „über 95 Prozent“. Martin Berger, Leiter der Mahle Konzernforschung und Vorentwicklung, sagt: „Man kann unseren magnetfreien Motor durchaus als Durchbruch bezeichnen, denn er verbindet gleich mehrere Vorteile, die bislang nicht in einem Produkt dieser Art zusammengebracht werden konnten.“ Michael Frick, Interims-Geschäftsführungsvorsitzender und Finanzchef des Konzerns, betont: „Der Verzicht auf Magnete und damit den Einsatz von seltenen Erden bietet neben geopolitischen Vorteilen auch mit Blick auf den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Ressourcen großes Potenzial.“

Einfach skalierbar

Tatsächlich sind bei dem magnetfreien E-Motor sowohl Stator als auch Rotor des Antriebs aus Spulen aufgebaut. „Die Leistung wird induktiv an den Rotor übertragen. Der Motor ist daher verschleißfrei und speziell bei hohen Drehzahlen besonders effizient“, schreibt die Automobil Industrie. Den Kosten für die aufwändigere Elektronik stünden die eingesparten Neodym-Magnete gegenüber. In Summe solle der Antrieb deshalb vergleichsweise günstig sein. Laut Mahle-Mitteilung sei die Neuentwicklung zudem einfach skalierbar und könne deshalb vom Klein- bis zum Nutzfahrzeug eingesetzt werden. In rund zweieinhalb Jahren, so die Automobil Industrie, soll das neue Konzept bereits serienreif sein.

Photo: Mahle

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