Infineon setzt verstärkt auf Halbleiter aus Siliziumkarbid

von | 5. Jul 2021 - 11:17 | Wirtschaft

Neu sind Halbleiter aus Siliziumkarbid nicht. Doch seit diesem Jahr steigt die Nachfrage deutlich.

Schon vor 20 Jahren präsentierte Infineon, heute größter Chiphersteller Deutschlands, Halbleiter aus dem innovativen Material Siliziumkarbid. Lange Zeit jedoch waren diese Chips nur für wenige Industrien interessant. Verglichen mit Halbleitern aus herkömmlichem Silizium waren die sogenannten SiC-Chips einfach zu teuer. Für dieses Geschäftsjahr allerdings rechnet Infineon nun damit, dass sich die Umsätze mit SiC-Chips auf rund 160 Millionen Euro verdoppeln werden, schreibt das Handelsblatt. Nicht nur, weil der Bedarf an Halbleitern generell derzeit stark wächst. Sondern vor allem, weil die Chips aus Siliziumkarbit in den vergangenen Jahren immer besser wurden. Sie ermöglichten deshalb „kompaktere Lösungen, geringere Energiewandlungsverluste oder eine Kombination aus beidem“, zitiert das Handelsblatt Peter Wawer, Chef der Industriesparte von Infineon. Bei energieintensiven Anwendungen würde sich der Mehrpreis der SiC-Chips laut Wawer deshalb „meist nach sechs bis zwölf Monaten bezahlt machen.“ Vor allem für die Autoindustrie ein interessanter Aspekt, da SiC-Chips auch mehr Reichweite ermöglichen würden.

Konzern baut Lieferantenbasis aus

Zumindest für Infineon kommt die rasant steigende Nachfrage nach Siliziumkarbid-Chips denn auch weniger überraschend. Der Konzern baut schon seit längerem seine weltweite Lieferantenbasis für Siliziumkarbid aus. So hatte er etwa im September 2020 einen Liefervertrag mit GT Advanced Technologies für Siliziumkarbid-(SiC)-Boules geschlossen, der zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren vorsieht. Und vor wenigen Wochen teilte Infineon per Pressemitteilung mit, auch mit dem japanischen Wafer-Hersteller Showa Denko K.K. „einen Liefervertrag über ein umfassendes Spektrum an Siliziumkarbid-Material (SiC)“ geschlossen zu haben. Laut Infineon Manager Wawer werde der Markt für SiC-basierte Halbleiter „in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um 30 bis 40 Prozent jährlich wachsen“, zitiert ihn die Unternehmensmitteilung.

Photo: Infineon Technologies AG

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