Importanteil bei Elektronik, Medizinprodukten und Rohstoffen besonders hoch.
Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Gütern und Waren aus China wird seit einiger Zeit verstärkt thematisiert. Die Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) haben sich die Importe genauer angeschaut, dabei ergab sich ein sehr differenziertes Bild. So stammen nur etwa 0,6 Prozent der direkten Vorleistungen, die für die Produktion hierzulande benötigt werden, aus China. Zum Vergleich: aus Frankreich stammen 0,7 Prozent, aus den USA 0,8 Prozent. Bei einzelnen Produkten sieht die Situation hingegen anders aus, das gilt insbesondere für Laptops und andere Elektronik, aber auch für bestimmte Textilprodukte. Noch größer ist die Abhängigkeit aber bei den für Hightech-Anwendungen benötigten Seltenen Erden oder Technologiemetallen wie Gallium, aber auch einigen Medizinprodukten.
Die Studienautoren raten zu einer Strategie für mehr Diversifizierung, dies wäre nicht nur die richtige Antwort auf zunehmende geopolitische Rivalitäten, sondern diene vor allem auch der Absicherung gegen Lieferengpässe. Eine Maßnahme könnte zudem ein Freihandelsabkommen mit Australien mit besonderem Fokus auf Rohstoffe sein. Das ressourcenreiche Land entwickelt sich derzeit zu einer Alternative im Bereich der Seltenen Erden, der chinesische Anteil an der Weltproduktion liegt ungeachtet dessen bei etwa 85 Prozent.
Die vollständige Studie mit dem Titel „Leere Regale made in China: Wenn China beim Handel mauert“ ist hier zu finden (PDF).
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