Zur Diversifizierung der Rohstoffversorgung Europas sind neue Wege gefragt. Permanentmagneten für Elektrofahrzeuge und Windturbinen könnten künftig aus Estland stammen.
Für die Herstellung von Elektroautos werden zahlreiche Rohstoffe benötigt, so auch Neodym. Die Permanentmagneten aus diesem Seltenerdmaterial kommen in den Traktionsmotoren der Fahrzeuge zum Einsatz. Die europäische Automobilindustrie ist dabei auf Importe aus China angewiesen. 98 Prozent dieser Bauteile stammen von dort, wie die Europäische Rohstoffallianz jüngst mitteilte.
Diese Abhängigkeit wird zunehmend zum Anlass genommen, Wege zur Diversifizierung der Lieferketten zu finden. Dazu will auch das kanadische Unternehmen Neo Performance Materials beitragen. Neo betreibt bereits eine Separierungsanlage für Seltene Erden in Estland. Der Ausbau der Anlage in Sillamäe im Norden des Landes soll nun in Abstimmung mit der Regierung geprüft werden, wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervorgeht.
Ausgelotet werden außerdem die Möglichkeiten zur Herstellung von Legierungen und Magneten aus Seltenen Erden für die E-Autoproduktion und andere Zukunftstechnologien.
Neo schätzt die Kosten für die geplanten Erweiterungen auf 40-50 Millionen US-Dollar, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Dafür will sich Neo um Fördermittel der Europäischen Union bemühen.
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