Mehr Windkraft in der Nordsee

von | 13. Sep 2022 - 12:18 | Politik

Anrainerstaaten wollen Europas Energieunabhängigkeit beschleunigen.

Zusammen wollen neun Nordseestaaten die Offshore-Windenergie massiv ausbauen. Die Ankündigung erfolgte gestern auf einem Ministertreffen der North Sea Energy Cooperation (NSEC) im irischen Dublin, an dem Vertreter aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden sowie der EU-Kommission teilnahmen.

Derzeit liegt die installierte Leistung dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zufolge bei knapp über 20 GW. Vereinbart wurde ein Ausbau auf 76 Gigawatt (GW) bis 2030, 193 GW bis 2040 und auf 260 GW bis 2050. Allein damit würden 85 Prozent des EU-weiten Offshore-Ausbaus erreicht, der für das gemeinsame Ziel der Klimaneutralität bis 2050 nötig sei, sagte die EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sei die grüne Energiewende noch dringlicher geworden.

Aus der Erklärung des NSEC (PDF) geht auch hervor, dass die Mitgliedsstaaten besser an das Offshore-Netz angebunden und Genehmigungsverfahren auf nationaler sowie EU-Ebene beschleunigt werden sollen.

Bereits im Mai hatten die Nordsee-Anrainer Dänemark, Deutschland, die Niederlande und Belgien im Rahmen des North Sea Energy Summit eine Kooperation für Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff unterzeichnet (wir berichteten). Darauf aufbauend erweitert das NSEC-Ministertreffen diesen Kreis nun auf die gesamte Nordseeregion.

Zugleich sollen die Windkraft-Kapazitäten in der Ostsee stark wachsen, wie kürzlich acht EU-Staaten beschlossen.

Die Energiewende braucht kritische Rohstoffe

Mit dem Ausbau dieser Erneuerbaren Energie geht stets auch ein großer Bedarf an Rohstoffen wie Stahl, Zink, Aluminium und Seltenen Erden wie Neodym und Dysprosium einher. Angesichts der Tatsache, dass die EU bei vielen kritischen Materialien auf Importe vor allem aus China angewiesen sei, warnt der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, vor neuen Abhängigkeiten.

Photo: iStock/Tom Buysse

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