E-Mobilität treibt nicht nur die Nachfrage nach Seltenen Erden, auch der Bedarf an Halbleitern wird deutlich steigen.
Die weltweite Halbleiterindustrie könnte sich 2030 zu einer Billion-Dollar-Branche entwickeln, schreibt die Unternehmensberatung McKinsey & Company in einer aktuellen Analyse. 2021 lag der Umsatz bei 600 Milliarden US-Dollar.
Getrieben werde das Wachstum vor allem durch die steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Dies sei insbesondere auf den hohen Bedarf an Chips für die Steuerungselektronik von E-Autos und das autonome Fahren zurückzuführen. Auch die Bereiche Computing und Datenspeicher dürften künftig deutlich wachsen und den Chipverbrauch erhöhen. Wie das Handelsblatt kürzlich berichtete, könnten in diesen Sektoren Halbleiter aus Galliumnitrid bald deutliche Marktanteile gewinnen, auch wenn sie derzeit noch deutlich teurer seien als solche aus Silizium. Gleiches gilt für Mobilfunkanwendungen, die McKinsey als weiteren Treiber für die Halbleiternachfrage sieht.
Unternehmen sollten angesichts dieser Prognose Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, Produktionsstätten und den Materialeinkauf entsprechend anpassen, rät McKinsey-Partner Ondrej Burkacky.
Eine Normalisierung der derzeit angespannten Versorgung mit den elektronischen Komponenten wird sich nach Ansicht von McKinsey & Company erst im nächsten Jahr einstellen, erst dann dürften sich die zusätzlich geschaffenen Produktionskapazitäten auf Angebot und Nachfrage auswirken.
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