Kritische Rohstoffe: Wie Projekt BEAR Bakterien Beine macht

von | 25. Okt 2023 - 10:39 | Technologien

Universitäten kooperieren bei der Rohstoffgewinnung aus Sekundärquellen.

Wissenschaftler der Universität Nottingham und der Technischen Universität Dänemarks suchen in einem gemeinsamen Projekt nach einem Weg, um die Gewinnung kritischer Rohstoffe wie etwa Seltenen Erden nachhaltiger zu gestalten. Ziel ist die Reduzierung des bergmännischen Abbaus zugunsten einer Wiedergewinnung aus Elektroschrott und anderen Sekundärquellen. Diese soll effizient und zugleich kostengünstig sein, daher wird in dem Projekt auf Bakterien gesetzt. Sie trennen in dem als Biolaugung bezeichneten Verfahren die Metalle auf. Ähnliche Projekte wie an der TU München nutzen dafür Cyanobakterien, die in dem Lösungsprozess die wertvollen Ressourcen an sich binden. Biolaugung könne ein sehr langsamer Prozess sein, so Dr. Helena Gomes von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Nottingham. Daher würde im Rahmen des Forschungsvorhabens zusätzlich die Elektrodialyse eingesetzt werden. Mithilfe schwacher elektrischer Ströme könne das Verfahren deutlich beschleunigt werden.

Das Projekt BEAR  (Bioleaching and Electrodialytic Applications for metal Recovery from wastes) ist auf zwei Jahre angelegt und wird mit umgerechnet etwa 190.000 Euro vom Forschungsrat für technische und physikalische Wissenschaften des Vereinigten Königreiches gefördert.

Photo: iStock/YaroslavKryuchka