Studie sieht aktuell nur wenige Anwendungsgebiete für den nachhaltigen Energieträger.
CO2-freier Wasserstoff dürfte einer Studie der Beratungsgesellschaft BCG zufolge künftig nur dort eingesetzt werden, wo eine nachhaltige Alternative fehle. Denn die Kosten für Wasserstoffprojekte seien höher als früher angenommen, zitiert das Handelsblatt (PDF) Jens Burchardt, Energieexperte bei BCG. Sei zunächst mit drei Euro pro Kilogramm für das umweltfreundlich erzeugte Gas kalkuliert worden, lägen die Preise ab 2030 voraussichtlich bei fünf bis acht Euro. Als Bereiche ohne Alternative gelten laut der Nationalen Wasserstoffstrategie etwa die Chemieindustrie oder die Stahlherstellung, da hier eine Elektrifizierung „technisch und auch ökonomisch nicht oder noch nicht möglich“ sei. In der Wärmeversorgung hingegen werde grüner Wasserstoff angesichts des hohen Preises keine Rolle spielen, so Burchardt weiter. Er verweist wie bereits das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf bestehende und marktreife Optionen.
Im Mobilitätssektor dürfte sich der Einsatz auf den Schwerlastverkehr sowie die Luft- und Schifffahrt beschränken. Dort ist die im Vergleich zu Batterien höhere Energiedichte von Wasserstoff bzw. aus ihm hergestellten Produkten (E-Fuels) entscheidend. Ob wasserstoffbasierte E-Fuels angesichts der Preise im Individualverkehr überhaupt eine Chance haben, bleibt also fraglich, zumal es mit batterieelektrischen Fahrzeugen eben eine erprobte Technologie gibt.
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