Erleichterter Zugang zu Australiens Rohstoffsektor vorerst nicht in Sicht.
Seit 2018 verhandeln Australien und die Europäische Union über ein Freihandelsabkommen, das unter anderem dafür sorgen könnte, dass europäische Unternehmen leichter in den Bergbausektor des an Bodenschätzen reichen Landes investieren können. Australien könnte im Gegenzug für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse einen riesigen Absatzmarkt gewinnen. Fortschritte hatte man sich vom Treffen der G7 im japanischen Osaka erhofft, doch von dort gibt es keine guten Nachrichten. EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis, verantwortlich für den Außenhandel des Staatenverbundes, sieht die Schuld für die ausgebliebene Einigung in der harten Verhandlungsposition im Agrarbereich, zitiert ihn der Spiegel. Der australische Landwirtschaftsminister Murray Watt attestiert der europäischen Seiten nur geringes Entgegenkommen, berichtet Reuters. Er geht nicht davon aus, dass vor 2025 eine Rückkehr an den Verhandlungstisch erfolgen wird.
Dass man sich vorher noch über mehr als Importquoten für australischen Zucker oder geographisch geschützte Angaben einigen muss , legt ein Beitrag der Australian Financial Review nahe. Die Wirtschaftszeitung zitiert eine hochrangige Quelle mit den Worten: “The European Union is out of touch with reality on critical minerals and rare earth metals.” – Die EU habe also im Hinblick auf kritische Mineralien und Seltenerdmetalle den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Durch das Scheitern der Gespräche, könnten die Pläne, sich durch australische Ressourcen weniger abhängig von China machen zu wollen, bedroht sein, so die Financial Review weiter. Handelsminister Don Farrell, der nach eigenen Worten mit der Absicht nach Japan gereist war, um das Abkommen zu finalisieren, bemüht sich hingegen um versöhnliche Worte und gab sich zuversichtlich, dass „eines Tages ein Abkommen unterzeichnen werde“, von dem alle beteiligten Seiten profitieren.
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