Zugang zu Australiens Rohstoffen: Agrarsektor als Euphoriebremse

von | 23. Okt 2023 - 10:16 | Politik

Verbände fordern faires Freihandelsabkommen zwischen Australien und EU.

Seit 2018 laufen Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Australien über ein Freihandelsabkommen, das Europa einen besseren Zugang zu kritischen Mineralien gewähren könnte. Australien wiederum winken Erleichterungen, um Güter wie Wein oder Rindfleisch unter die knapp 450 Millionen Einwohner des Staatenverbundes zu bringen. Der australische Premierminister Anthony Albanese drängte daher im vergangenen Monat auf eine Einigung noch in diesem Jahr. Fortschritte hierbei könnte das Treffen seines Handelsministers Don Farrell mit seinem europäischen Amtskollegen Valdis Dombrovskis an diesem Wochenende bringen. Beide werden im Rahmen des G7- Treffens in Osaka erwartet.

Australische Landwirtschaftsorganisationen warnen nun allerdings vor voreiligen Entscheidungen zu Ungunsten der eigenen Interessen. Was bisher zu den Details einer möglichen Übereinkunft bekannt sei, würde Teile des Sektors zurückwerfen, so die  National Farmers‘ Federation (NFF). Sie vertritt mehr als 30 australische Verbände von der Zuckerwirtschaft bis hin zur Produktion von Wolle und  setzt sich dafür ein, dass Australien sich das Tempo der Verhandlungen nicht von der EU vorschreiben lässt. Die Stimme der NFFdürfte durchaus Gewicht haben, denn der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt in Australien ist mit 2,4 Prozent deutlich höher als etwa in Deutschland (0,8 Prozent) oder den USA (1,1 Prozent).

Australien gilt als einer der Hoffnungsträger, um Europa weniger abhängig von Rohstoffen aus China zu machen. So etwa im Hinblick auf Seltene Erden, also für das Gelingen der Energiewende kaum zu ersetzenden Ressourcen. Ein Freihandelsabkommen käme an dieser Stelle sehr gelegen, denn es würde europäische Investitionen in den Bergbausektor vereinfachen, wie Minister Farrell im August sagte (wir berichteten).

Photo: iStock/franckreporter

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