BlackRock: Fehlende Investitionen in den Bergbau könnten Energiewende abwürgen

Sektor derzeit wenig attraktiv für Anleger, aber unverzichtbar für Kampf gegen den Klimawandel.

Rohstoffexperte Evy Hambro verantwortet bei der weltweit größten Investmentgesellschaft BlackRock den Bereich thematische und sektorbezogene Investitionen. Im Interview mit dem Sender Bloomberg (Paywall) weist er auf die Bedeutung des Bergbaus für das Gelingen der Energiewende hin. Diese Rolle wird von vielen Anlegern aber offenbar nicht wahrgenommen, worin Hambro eine große Gefahr sieht. Denn fehlen Investitionen, fehlt den Unternehmen das notwendige Kapital für neue Projekte, die ohnehin schon lange Vorlaufzeiten haben. Damit drohe eine Verknappung der für die Windenergie, aber auch Elektroautos unverzichtbaren Rohstoffe. Es sei an der Zeit für eine Neubewertung der Branche, so Hambro weiter. Denn es habe sich einiges getan, so etwa im Hinblick auf die Verringerung der CO₂-Emissionen. Auch die finanzielle Disziplin habe sich verbessert.

Kürzlich hatte die Unternehmensberatung EY ein ähnliches Fazit zur Bergbauindustrie gezogen. Sie stehe vor einem Dilemma, denn sie fördere diejenigen Ressourcen, die für die Energie- und Verkehrswende gebraucht werden und deren Bedarf stetig steigt. Andererseits müssten die Auswirkungen des Abbaus auf die Umwelt minimiert werden.

Trotz der Herausforderungen sieht Hambro den Sektor als Möglichkeit der Wertschöpfung für Investoren: „If you’re focused on sustainability, if you’re focused on the energy transition, don’t overlook this area.“ – „Wenn Sie sich auf Nachhaltigkeit und die Energiewende konzentrieren, sollten Sie diesen Bereich nicht übersehen“, so sein Fazit.

Photo: iStock/tifonimages