Auch im Flugverkehr werden Konzepte getestet, um das Reisen umweltfreundlicher zu machen.
Das russische Institut SibNIA forscht an einem Hybridflugzeug, das den Flugverkehr umweltfreundlicher machen könnte. Als Basis dient das Kurzstreckenflugzeuges Jak 40. Das Ende der 60er Jahre in Dienst gestellte Flugzeug behält dabei zwei seiner drei konventionellen Strahltriebwerke. Diese werden ergänzt durch einen Propeller in der Flugzeugnase, der von einem Elektromotor angetrieben wird. Bei diesem handelt es sich um einen Hochtemperatur-Supraleitermotor. Die Bauweise ermöglicht einen Wirkungsgrad von 98 Prozent, zitiert das Magazin Flugrevue die Forscher. Es gehen bei der Umsetzung in Bewegung also nur zwei Prozent der hinzugeführten Energie verloren. Zum Vergleich: Bei einem Benzinmotor werden laut Bundesumweltministerium nur 20 Prozent der Energie für die Bewegung genutzt, der Rest geht in Form von Wärme verloren.
Durch die Antriebskonfiguration könnte bis zu 70 Prozent Kraftstoff eingespart werden, so die Forscher weiter. Auf der Luftfahrtausstellung MAKS in der Nähe von Moskau wurde die modifizierte Jak 40 im Juli der Öffentlichkeit vorgestellt und war erstmals im Flug zu sehen. Geplant ist auf Basis der mit der Jak 40 gewonnenen Erkenntnisse die Entwicklung eines Regionalflugzeuges mit bis zu 18 Sitzen. Damit stellt das russische Hybridflugzeug einen Lösungsansatz in der derzeit heißdiskutierten Debatte um die Emissionen bei Kurzstreckenflügen dar. In Frankreich wurde jüngst sogar ein Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der bestimmte Inlandsflüge verbietet. Auch andere Hersteller arbeiten daher an Konzepten, um den Flugverkehr umweltschonender zu machen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus will bis 2035 ein emissionsfreies Flugzeug entwickeln und testet dafür drei verschiedene Bauformen. Als Energieträger dient bei diesen Modellen Wasserstoff.
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