BYD erstmals unter zehn größten Autokonzernen der Welt. Neben zunehmendem Know-how profitieren chinesische Fahrzeugproduzenten vom Rohstoffreichtum des Landes.
Der chinesische Elektroautohersteller BYD rangiert erstmals unter den zehn größten Autokonzernen der Welt und hat bei den Verkaufszahlen Mercedes-Benz und BMW überholt, schreibt Nikkei Asia. BYDs weltweite Verkäufe von Neufahrzeugen stiegen im ersten Halbjahr 2023 um 96 Prozent auf 1,25 Millionen Autos, was den Produzenten aus Shenzhen auf Platz 10 in der Liste hievt, wie Daten des Marktforschungsunternehmens MarkLines und der Autohersteller zeigen. 2022 lag BYD auf Platz 16, im Jahr davor war der Konzern noch kein Teil der Top 20.
Der Aufstieg BYDs steht beispielhaft für die wachsende Bedeutung chinesischer E-Auto-Hersteller auch außerhalb des riesigen heimischen Binnenmarktes. Über 80.000 in China produzierte Autos hat der Konzern im ersten Halbjahr 2023 exportiert, beim Verkauf von batterieelektrischen, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen lag er in 14 wichtigen Märkten vor Tesla an erster Stelle.
Auch andere Fahrzeugproduzenten aus China konnten in der ersten Jahreshälfte zweistellige Umsatzsteigerungen verzeichnen. Nach Angaben der China Association of Automobile Manufacturers haben die großen chinesischen Autohersteller in diesem Zeitraum 2,14 Millionen Fahrzeuge exportiert, ein Plus von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Umgekehrt hatten japanische und europäische Automobilhersteller in China zu kämpfen, so Nikkei.
Ein Report des deutschen Versicherers Allianz stuft das Reich der Mitte als größtes Risiko für Europas Automobilindustrie bei der Umstellung auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge ein. China habe das Potenzial von Elektrofahrzeugen bereits vor 15 Jahren erkannt und entsprechend „enorme Ressourcen“ in den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Ökosystems investiert. Neben dem wachsenden Know-how spielen die zur Herstellung von E-Autos nötigen Rohstoffe wie Seltene Erden eine Rolle (wir berichteten), hier sitzen die chinesischen Unternehmen sozusagen an der Quelle, während ihre europäischen Mitbewerber fast vollständig auf Importe angewiesen sind.
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