Bessere Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung im Fokus.
Chinas Seltenerdindustrie verändert sich: Nachdem durch eine Konsolidierung der Branche interne Reibungsverluste reduziert und mehr Einfluss auf die Preisbildung erreicht werden sollte, steht nun offenbar die qualitative Weiterentwicklung der Industrie an. Wie die chinesische Zeitung Global Times berichtet, wollen die einflussreiche China Rare Earth Group und die auf Forschung und Entwicklung im Bereich der Nichtmetalle spezialisierte GRINM Group ein Innovationszentrum für Seltene Erden aufbauen. Eine entsprechende Erklärung sei am Dienstag dieser Woche unterzeichnet worden. Gegenstand der Zusammenarbeit werde neben der Grundlagenforschung auch die Ausbildung wissenschaftlicher Talente sein, heißt es weiter.
Aus der Branche heißt es, dass durch die Kooperation grundlegende Probleme der chinesischen Seltenerdindustrie gelöst werden könnten, die lange sehr zersplittert gewesen sei. Es dürfte dabei grundsätzlich auch um einen größeren Anteil an den nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette Seltener Erden gehen, so etwa die Halbleitertechnologie, aber auch komplette Produkte wie etwa Elektrofahrzeuge. Angesichts des guten Zugangs zu den notwendigen Rohstoffen, aber auch vergleichsweise geringen Arbeitskosten, sind das keine guten Nachrichten für europäische Hersteller.
Wenn sich derzeit auch nicht abzeichnet, dass China den Export Seltener Erden oder Seltenerdmagneten reduzieren wird, steigt der Eigenbedarf in der Volksrepublik durch Elektromobilität und den Ausbau der Windkraft deutlich an. Im Fokus der chinesischen Rohstoffpolitik dürfte daher zunächst die Versorgung der eigenen Industrie mit diesen kritischen Rohstoffen stehen.
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