Pekings wachsender Einfluss wird laut einer neuen Studie nicht überall als Gefahr gesehen.
Die Europäische Union will durch Rohstoffpartnerschaften mit anderen Ländern die Versorgung mit Seltenen Erden und anderen strategischen Materialien sichern und damit die Unabhängigkeit vom Hauptproduzenten China reduzieren. Doch auch die Volksrepublik ist längst im Begriff, sich den Zugriff auf Bodenschätze zu sichern, so etwa in Chile, dem wichtigsten Lieferanten für das Batteriemetall Lithium. Seinen Einfluss baut China in vielen Ländern des sogenannten globalen Südens konsequent durch die Finanzierung von Infrastrukturprojekten aus. Konkurrenz zu den EU-Plänen zum Aufbau neuer Lieferketten erscheinen vor diesem Hintergrund geradezu vorprogrammiert.
Wie erfolgreich China bei der Umsetzung seiner außenpolitischen Ziele auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen zu den USA ist, hat das Mercator Institute for China Studies untersucht. Die deutsche Denkfabrik kommt dabei zu dem Schluss, dass die Sicht Europas auf China als Herausforderung für eigene Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen auf „globaler Ebene keineswegs überall geteilt“ werde. Viele der in der Untersuchung betrachteten Länder würden im Gegenteil China als wichtigen Partner für Handel und Investitionen sehen. Das derzeit angespannte Verhältnis zwischen China und den USA sei gleichzeitig eine Gratwanderung für die Länder, die sich nicht eindeutig positionieren wollen. Dazu dürfte es aber früher oder später kommen, heißt es weiter. Denn die Furcht vor einer neuen internationalen Blockbildung wächst, auch durch den Schulterschluss Chinas mit Russland im Ukrainekrieg. Die vollständige Studie ist hier zu finden (in englischer Sprache).
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