Der deutsche Mischkonzern setzt in seinen Mikrochips auch auf alternative Materialien wie Galliumnitrid.
Kaum ein Elektrogerät kommt heutzutage ohne sie aus: Mikrochips aus Halbleitermaterialien wie Silizium, Gallium oder Germanium. Sie steuern zahlreiche Funktionen in Autos, E-Bikes, Waschmaschinen, Computern oder Smartphones. Zu den führenden deutschen Produzenten gehört der Mischkonzern Bosch, der die winzigen Hightech-Komponenten bereits seit 1970 in Reutlingen und seit letztem Jahr auch in Dresden herstellt. Inmitten des sogenannten Silicon Saxony – in Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien – wurde eine der weltweit modernsten Chipfabriken für die Produktion von Chips auf 300-Millimeter-Wafern eröffnet. Eine Milliarde Euro flossen in den Bau. Unterstützung für die nach eigenen Angaben größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte gab es durch das IPCEI on Microelectronics, ein Förderprogramm von EU-Kommission, Bundes- und Landesregierung
Jetzt kündigte Bosch weitere Investitionen in die Halbleitertechnik an – allein im Rahmen des Nachfolgeprogramms IPCEI 2 rund drei Milliarden Euro bis 2026. Unter den Innovationsfeldern, die vorangetrieben werden sollen, sind automatisiertes Fahren und Elektromobilität. Elektrofahrzeuge benötigen deutlich mehr Chips als Autos mit Verbrennungsmotor. Bosch habe in diesem Bereich bislang auf Silizium-Carbid-Chips gesetzt und konnte so die Reichweite von Elektroautos um bis zu sechs Prozent steigern, sagt Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung. Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesen Chips und des raschen Marktwachstums erforsche man jedoch weitere Technologien, um die Leistungselektronik noch effizienter und kostengünstiger zu machen. Konkret werde die Entwicklung von Chips auf Galliumnitrid-Basis (GaN) geprüft. Diese sind bereits in manchen Ladegeräten von Laptops und Smartphones im Einsatz, wo sie schnelleres Laden bei geringerer Baugröße ermöglichen. Auch in den Sendemasten des neuen Mobilfunkstandards 5G werden GaN-Chips verbaut.
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