Australisches Bergbauunternehmen will chinesischen Einfluss prüfen

Northern Minerals verschiebt Jahreshauptversammlung, nachdem chinesischer Geschäftsmann für den Aufsichtsrat nominiert wurde.

Australiens Reichtum an natürlichen Ressourcen zieht weltweites Interesse auf sich. Um die nationalen Interessen zu schützen, erklärte die Regierung im vergangenen Jahr, ausländische Investitionen in den australischen Bergbausektor strenger zu prüfen. Ein Vorgehen, das unter anderem die chinesische Zeitung Global Times als gegen die Volksrepublik gerichtet bezeichnete. Premierminister Anthony Albanese erklärte jedoch mehrfach, dass Australien chinesische Investitionen in diesem Sektor nicht kategorisch ausschließe. Allerdings verweigerte das Land aus Gründen der nationalen Sicherheit Anfang des Jahres einem Unternehmen mit Kontakten nach China die Übernahme des finanziell angeschlagenen Lithiumförderer Alita Resources. Mit Northern Minerals, ein Bergbauunternehmen mit Spezialisierung auf Seltene Erden ist nun das nächste Unternehmen ins Visier der Politik geraten.

Das Unternehmen hat seine Jahreshauptversammlung verschoben, damit die Aufsichtsbehörden die Nominierung eines chinesischen Staatsbürgers zum Mitglied des Aufsichtsrats prüfen können. Untersucht werden soll auch, ob die jüngsten Aktienkäufe des Mannes ein „verdeckter Versuch chinesischer Interessen waren, die Kontrolle über das Unternehmen zu erlangen“ [Übersetzung Rohstoff.net], berichtet die Australian Financial Review (Paywall). Die Nominierung des chinesischen Geschäftsmannes Wu Tao wurde von dem in Singapur ansässigen Yuxiao-Fonds vorgeschlagen, der 9,92 Prozent an Northern Minerals hält. Anfang dieses Jahres hinderte der australische Finanzminister Jim Chalmers den Fonds bereits daran, seinen Anteil an Northern Minerals auf 19,9 Prozent zu erhöhen. Der Verwaltungsrat (PDF) von Northern Minerals ist nun davon überzeugt, dass der nominierte Wu Tao der faktische Leiter des Yuxiao-Fonds ist. In diesem Fall wäre seine Ernennung zum Mitglied im Aufsichtsrat ein Versuch, die Entscheidung Chalmers zu umgehen und dem Fonds mehr Kontrolle über das Unternehmen zu verschaffen. Der Verwaltungsrat hat daher auf eine Untersuchung durch das Foreign Investment Review Board gedrängt, das ausländische Investitionen in australische Firmen kontrolliert. Northern Minerals hat bereits die behördliche Genehmigung erhalten, um die Jahresversammlung entsprechend zu verschieben, berichtet Reuters.

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