Land wird vom Boom kritischer Mineralien profitieren, wenn die richtigen Weichen gestellt werden, so PwC.
Viele Milliarden Dollar für die heimische Wirtschaft und hunderttausende Arbeitsplätze könnte Australiens Reichtum an Bodenschätzen schaffen, wenn die richtigen Entscheidungen getroffen würden, so die Unternehmensberatung PwC in einem neuen Branchenreport. Ein Aspekt sei die Vereinfachungen von Regulierungen, um Projekte rund um kritische Mineralien zu beschleunigen. Zugleich müsse die Branche einen besseren Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften bekommen. Denn der Fachkräftemangel betrifft die Bergbauindustrie nicht nur in Australien, sondern weltweit, unter anderem auch, weil die Industrie bei vielen jungen Talenten unter einem Imageproblem leide, so S&P Global.
PwC attestiert Australien einige Erfolge auf dem Weg zur Kapitalisierung seiner Vorkommen kritischer Mineralien, im internationalen Vergleich seien diese Fortschritte allerdings begrenzt, es gelte daher schnell und entschlossen zu handeln. An Initiativen der Regierung mangelt es derweil nicht, erst kürzlich wurden im Bundesstaat Westaustralien Mittel von umgerechnet etwa 87 Millionen US-Dollar bereitgestellt, die unter anderem Projekten in der Rohstoffverarbeitung zugute kommen sollen. Die australische Ministerin für Ressourcen, Madeleine King, wirbt zudem regelmäßig für internationale Investitionen in den Sektor. Der Aufbau der Gold-, Kohle-, Eisenerz- und Gasindustrie des Landes sei hierdurch erst möglich gewesen, gleiches werde für die Industrie für kritische Mineralien und Seltene Erden gelten, so King in dieser Woche.
Erleichtert hätte diese Investitionen zumindest aus europäischer Sicht das seit vielen Jahren angestrebte Freihandelsabkommen zwischen EU und Australien. Dies ist allerdings vorerst vom Tisch. Beide Seiten konnten Ende Oktober keine Einigung erzielen. Zankapfel war vor allem der Agrarsektor (wir berichteten).
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