Afghanistan: Bergbauprojekte werden konkreter

von | 1. Sep 2023 - 10:11 | Wirtschaft

Verträge zum Rohstoffabbau unterzeichnet; internationale Partner involviert.

Bereits kurz nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan vor fast genau zwei Jahren gab es erste Spekulationen wie es mit den Bodenschätzen des Landes weitergeht. Eisen, Gold, Lithium, aber auch Seltene Erden im Wert von etwa einer Billion US-Dollar werden dort vermutet. Interesse an der Entwicklung der Lagerstätten wurde vor allem China nachgesagt. Dies wird laut Voice of America (VOA) nun konkreter. Insgesamt sieben Bergbauverträge seien mit lokalen und ausländischen Unternehmen aus China, dem Iran, der Türkei und Großbritannien unterzeichnet worden. Das Investitionsvolumen wird mit 6,5 Milliarden US-Dollar angegeben. Gefördert werden soll zunächst Eisenerz, Blei, Zink und Gold in den Provinzen Herat, Ghor, Logar und Takhar.

Das zerklüftete Gelände des Landes und die Binnenlage stellen für den Bergbau ein großes Hindernis dar. Mit dem Ausbau des Schienennetzes im Rahmen des Five Nations Railway Corridor (FNRC) besitzt zumindest Herat seit diesem Sommer eine direkte Güterzugverbindung in das iranische Khaf. Geplant ist, dass der FNCR Iran via Afghanistan, Tadschikistan und Kirgisistan mit China verbindet. Ein großer Teil des Streckennetzes würde durch Afghanistan verlaufen, die politischen Unsicherheiten dort führen jedoch zu Verzögerungen beim Bau.

An der Rechtmäßigkeit der unterzeichneten Verträge kommen derweil Zweifel auf. Laut VOA weisen Kritiker auf die internationalen Wirtschaftssanktionen hin, die nach der Machtübernahme der Taliban verhängt worden sind. Hinzu käme ein fehlender rechtlich-politischer Rahmen für den Bergbausektor.

Photo: iStock/sasacvetkovic33

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