Umfeld für Gold bleibt positiv

von | 8. Mai 2023 - 12:01 | Edelmetalle im Fokus

Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich sehr stark und weist die niedrigste Arbeitslosenquote seit 1969 auf. Gleichzeitig steigen die Löhne und damit bleibt weiterhin Druck auf der Kostenspirale und mögliche Zinssenkungen verschieben sich nach hinten. Während der Aktienmarkt die Neuigkeiten freundlich aufnahm, hatten sie für Gold und Silber negative Folgen. Beide Metalle verbilligten sich am Freitagnachmittag deutlich – der Goldpreis fiel in der Spitze um 50 $/oz, die 2000 $-Marke erwies sich allerdings als gute Unterstützung. Die allgemein politische Lage sowie die US-Bankenkrise sind nach wie vor ein sehr fruchtbares Sediment für Gold – bspw. diskutiert die Ratingagentur Scope laut Reuters eine Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit, da man erneut auf die Schuldengrenze zuläuft und die Zahlungsunfähigkeit droht.

In Südafrika könnte unterdessen der bevorstehende Winter die Produktion der Minen für Platinmetalle beeinträchtigen. Der südafrikanische Energiekonzern Eskom hatte kürzlich von einer angespannten Versorgungssituation gesprochen, die sich vermutlich erst nach dem Winter auf der Südhalbkugel Ende August bessern dürfte. Stromausfälle und planmäßige Abschaltungen (engl. load shedding) sind daher zu erwarten, sie treffen dann auch den Bergbau.

In Kombination mit den starken Wirtschaftsdaten sind das positive Neuigkeiten für die Preisentwicklung der Industriemetalle und somit war die Abwärtsbewegung beim Silber nicht ganz so signifikant wie bei Gold. Vor allem aber profitierten Platin und Palladium, beide Metalle (auch Rhodium) zeigen deutliche Tendenzen nach oben.

Stärkerer Dollar könnte sich auf Rohstoffpreise auswirken

Der Kursverlauf des EUR/USD bewegt sich seit Ende November letzten Jahres in einer verhältnismäßig engen Bandbreite zwischen 1,05 und 1,10/1,11 mit leicht ansteigender Tendenz in Richtung eines schwächeren US-Dollars. Wie vorletzte Woche bereits angedeutet: den Impuls für eine Trendwende oder für eine Bestätigung derselben hatten wir uns von den Entscheidungen der beiden Zentralbanken in dieser ersten Maiwoche erhofft. Unsere Erwartungen wurden etwas gedämpft, da beide Zentralbanken ihren Zinssatz um jeweils einen Viertel Punkt (0,25 %) angehoben haben.

Im Kampf gegen die Inflation hob die Europäische Zentralbank im siebten Zinsschritt in Folge die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte an, genau wie ihr amerikanisches Pendant, die FED, einen Tag zuvor auf ein nun neues Band von 5,00 % -5,25 %. Der für Sparerinnen und Sparer wichtigere Einlagensatz liegt ab dem 10. Mai künftig bei 3,25 %.

Die Auswirkungen auf die Edelmetall- bzw. Rohstoffpreise werden sich entsprechend verhalten: Sehen wir einen tendenziell stärkeren USD, d.h. der EUR/USD-Kurs würde sich wieder gegen 1,05 bewegen, dürften auch die Preise für Edelmetalle, Seltene Erden und Industrierohstoffe anziehen.

Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt. Finanzexperte Jens Weidenbach rundet die Kolumne regelmäßig mit einem Blick auf die Geld- und Kapitalmärkte ab, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Rohstoffpreise haben.

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