Die Preise für Lithium, Nickel und Kobalt sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Lithium, Nickel und Kobalt sind wichtige Metalle für Batterien von Elektrofahrzeugen. Die zunehmende Verbreitung von E-Mobilität in den letzten Jahren hat die Preise 2022 auf ein neues Hoch getrieben – seitdem sind sie aber teilweise wieder drastisch gesunken. Daten von Fastmarkets, einer auf den Rohstoffmarkt spezialisierten Analyseagentur, und dem Branchendienst Argus Media zeigen, dass Lithium von seinem Höchststand von 81 US-Dollar pro Kilogramm im letzten Dezember um über 70 Prozent gefallen ist, auf aktuell 21 US-Dollar.
Nickel und Kobalt verzeichneten zwar keinen so starken Abstieg wie Lithium, aber auch sie mussten im Jahresvergleich einen Rückgang von 40 bzw. 20 Prozent hinnehmen, wie aus den Grafiken der Londoner Metallbörse hervorgeht. Für die Batteriemetalle bestehe mittlerweile ein Überangebot, da sich der Absatz von Elektrofahrzeugen verlangsamt habe und die Produktionsmengen gestiegen seien, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg (Paywall) zwei mit den Rohstoffmärkten vertrauten Analysten. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen nehmen insgesamt noch immer zu, doch die Dynamik verlangsame sich, das gelte auch für den größten Absatzmarkt China. Dies geht aus dem neuesten Electric Vehicle Sales Review (PDF) der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers hervor.
Auf der Angebotsseite wiederum habe sich die Produktion von Batteriemetallen schneller ausgeweitet als erwartet, berichtet Bloomberg weiter. Allerdings bergen die Preise für Batteriemetalle auch einige Aufwärtsrisiken, da rohstoffreiche Länder Exportverbote für Rohstoffe ankündigen, um die nachgelagerte Verarbeitung innerhalb ihrer Grenzen zu halten und mehr von ihrem natürlichen Reichtum zu profitieren. Der Nickelproduzent Indonesien hat die Ausfuhr von Roherzen des Batteriemetalls verboten, um ausländische Investitionen in seine nachgelagerte Verarbeitungsindustrie anzuziehen. Dieses Verbot wurde auch auf andere Rohstoffe wie Bauxit ausgedehnt. In ähnlicher Weise hat auch das südafrikanische Land Namibia die Ausfuhr von unverarbeiteten Rohstoffen verboten. Das Land verfügt über Reserven der Batteriemetalle Nickel und Lithium, aber auch an Seltenen Erden, die wichtige Bestandteile z. B. für Elektromotoren sind. Diese zweigeteilte Entwicklung zwischen Angebot und Nachfrage könnte die Preise in Zukunft weiter beeinflussen und sie volatil halten.
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