Mittel- und langfristig könnte in Deutschland die Versorgung mit vielen kritischen Rohstoffen gefährdet sein. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in Auftrag gegeben wurde.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat eine Studie zur Versorgungssicherheit mit strategischen Rohstoffen veröffentlicht. Das Fazit: 22 von 45 untersuchten Mineralien, Metallen und Seltenen Erden fallen in die Hochrisikogruppe. Nahezu alle davon sind von großer Bedeutung für Zukunftstechnologien und Hightech-Produkte, werden aber zugleich in nur wenigen Ländern abgebaut und gefördert. Bei Seltenen Erden oder Batterierohstoffen etwa sind Deutschland und Europa fast komplett auf Importe angewiesen. „Weltweit steigender Rohstoffbedarf, eine zunehmende Konzentration auf Anbieterseite sowie Handelsbeschränkungen gefährden die mittel- und langfristige Versorgungssicherheit“, heißt es in dem Positionspapier.
Ähnliche Versorgungsrisiken hatte die Vorgängerstudie bereits 2020 festgestellt. Trotz leichter Verbesserungen bleibt der Batterierohstoff Kobalt auf Platz 1, gefolgt von Tantal. Auf Rang 4 (5 im letzten Jahr) findet sich Gallium, ein Technologiemetall, das unter anderem in Solarzellen und mobilen Endgeräten verbaut wird. Deutliche Veränderungen zeigten sich bei Neodym, das aufgrund eines gestiegenen Preisrisikos von Platz 16 auf 7 kletterte. Das Seltenerdelement wird vor allem für Elektromotoren und Windkraftanlagen benötigt.
Die Rohstoffmärkte durch gute diplomatische Beziehungen offenzuhalten sieht die vbw als wichtigste Aufgabe der Politik. Daneben gelte es, heimische Rohstofflagerstätten besser zu nutzen, Recyclingmöglichkeiten auszubauen und Innovationen zu fördern. Ohne deutliche Leistungseinbußen sei es derzeit kaum möglich, kritische Rohstoffe wie Seltenerdelemente und Platingruppenmetalle in Produkten zu ersetzen.
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