Das Magazin Stern hat errechnen lassen, wie viele Windkraftanlagen täglich ans Netz gehen müssten, um mit Erneuerbaren Energien die Klimaziele erreichen zu können.
Windkraftanlagen sollen einen wichtigen Beitrag für Energiewende leisten. Ihr Ausbau an Land hat im laufenden Jahr nun auch wieder an Dynamik gewonnen, allerdings sind erstmals seit zehn Jahren keine Anlagen auf See ans Netz gegangen, wie die Tagesschau unter Berufung auf den Bundesverband Windenergie berichtete.
Das Erreichen der Klimaziele erscheine mit dem aktuellen Ausbautempo wenig realistisch, schreibt auch das Magazin Stern, in dessen Auftrag ein Experten-Beirat Berechnungen zu diesem Thema angestellt hat. Sieben Windräder müssten täglich errichtet werden und das ab sofort, so das Gremium. Die Politik sei genauso dabei gefragt wie die Bevölkerung, denn es formiere sich regelmäßig Widerstand gegen die Errichtung von Windkraftanlagen. Alleine 2020 habe es 290 Bürgerinitiativen gegen Windkraft gegeben, zitiert das Magazin Daten eines Rechercheteams. Hinzu kämen die langwierigen Genehmigungsverfahren. Fünf Jahre dauere der Bau eines Windrades in Deutschland im Durchschnitt.
Die Hersteller von Windkraftanlagen leiden unterdessen genau wie andere Industrie unter Nachschubproblemen und steigenden Rohstoffpreisen. Der Hersteller Siemens Gamesa rechnet daher mit einem Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr, schreibt das Handelsblatt. Auch Nordex befürchtet Belastungen durch die derzeitige Situation.
Neben großen Mengen Stahl und Kupfer werden für den Bau auch Seltene Erden benötigt. Je nach Bauart des Windrads werden 24,8 – 201,5 Kilogramm Neodym und 1,8 – 15 Kilogramm Dysprosium pro Megawatt benötigt, schreibt das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
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