Schwere Zeiten für Windanlagenhersteller – Trotz Booms

von | 10. Aug 2022 - 14:00 | Wirtschaft

Branche leidet unter hohen Rohstoff- und Herstellungskosten.

Die Windkraftbranche stehe vor einem „perfect storm“, schreibt das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie in einer aktuellen Studie. Was für die Erzeugung von Windenergie erstmal gut klingt, bezeichnet im Englischen aber nicht nur ein bedrohliches Wetterphänomen, sondern allgemein das Zusammentreffen unterschiedlicher Faktoren, mit potentiell katastrophalen Folgen. Die Hersteller von Windkraftanlagen leiden derzeit vor allem unter hohen Energiepreisen in der Produktion sowie den hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik. Das Handelsblatt schrieb kürzlich zudem von einem ruinösen Preiskampf in der Branche, der den europäischen Unternehmen wie Siemens Gamesa, Vestas oder Nordex Verluste beschert. Trotz des Booms der Erneuerbaren Energien.

Ganz anders die Situation in China: der dortige massive Ausbau der Windkraft und der Zugriff auf die zur Fertigung notwendigen Rohstoffe wie etwa Seltene Erden, spielen Unternehmen wie Goldwind oder MingYang in die Karten. Laut Wood Mackenzie ist der chinesische Markt allerdings ebenfalls sehr kompetitiv, was auf die Preise für Windkraftanlagen drückt. Völlig isoliert von den Auswirkungen der Inflation sind die chinesischen Firmen zudem auch nicht. Ihr Engagement auf internationalen Märkten macht sie zudem anfällig für geopolitische Risiken, so ist das Verhältnis zu den USA derzeit auf einem Tiefpunkt. Das Magazin Forbes bezeichnete den steigenden Anteil von Windturbinen aus chinesischer Produktion bereits als eine Gefahr für die strategischen Interessen der USA.

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