Neue Rohstoffstrategie sieht mehr Bergbau und Recycling vor. Importabhängigkeit könnte reduziert werden.
Sachsen will den heimischen Bergbau fördern und zur sicheren Rohstoffversorgung in Deutschland und Europa beitragen. Das sieht die neue Rohstoffstrategie vor, die das Kabinett am Dienstag beschlossen hat. Neben der Erschließung der sächsischen Rohstoffquellen sind auch mehr Recycling und die Nutzung nachwachsender Ressourcen wie Holz vorgesehen.
Aktuelle Herausforderungen und geänderte Rahmenbedingungen seien maßgeblich in die strategische Neuausrichtung eingeflossen, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig. Eine stetig wachsende Rohstoffnachfrage vor allem durch Energie- und Verkehrswende sowie Digitalisierung treffe auf eine zunehmend kritische Versorgungslage. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, weltweit gestörte Lieferketten und die Folgen des russischen Angriffskriegs hätten die starke Abhängigkeit Deutschlands und Europas von nur wenigen Rohstofflieferanten, allen voran China, deutlich ins Bewusstsein gerückt.
Der Freistaat verfüge über deutschlandweit einmalige Rohstoffpotenziale, so Dulig, der zugleich oberster sächsischer Bergmann ist. Neben Materialien, die seit Jahrhunderten abgebaut werden, wie Festgesteine, Sande und Kiese, seien auch Vorkommen etwa von Indium, Seltenen Erden, Wolfram, Zinn und Lithium nachgewiesen, schreibt die Wirtschaftsförderung Sachsen. Mit über 3.000 Beschäftigten in 75 Betrieben spielt die Branche Rohstoffwirtschaft und Bergbau traditionell eine wichtige Rolle in dem Bundesland. Auch Forschungsprojekte zum Recycling von Sekundärrohstoffen, etwa in Bergbauabfällen, und zu neuen innovativen Förderungsmethoden sind hier angesiedelt.
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