Deutschland verstärkt die H2-Zusammenarbeit mit Algerien, auf EU-Ebene geht die Kooperation mit Mauretanien voran.
Im Rahmen ihrer seit 2015 bestehenden Energiepartnerschaft wollen Deutschland und Algerien enger im Bereich Grüner Wasserstoff zusammenarbeiten, der als Hoffnungsträger vor allem für den klimafreundlichen Umbau der Industrie gilt. Eine entsprechende Absichtserklärung haben der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck und der algerische Minister für Energie und Bergbau Mohamed Arkab am Donnerstag in Algier unterzeichnet.
Anlass war ein Roundtable, der auch dem Austausch über den sogenannten „südlichen H2-Korridor“ diente: bestehende Gaspipelines sollen für den Transport von Wasserstoff über Algerien, Tunesien, Italien und Österreich bis nach Süddeutschland um- und ausgebaut werden. Folglich waren Vertreter der beteiligten Staaten sowie der EU-Kommission anwesend. Algerien will sich zu einem wichtigen Wasserstoffproduzenten entwickeln und bis 2040 zehn Prozent des EU-Bedarfs exportieren.
Global Gateway: EU unterstützt Aufbau eines H2-Ökosystems in Mauretanien
Auch auf europäischer Ebene wurden diese Woche weitere Weichen für die künftige H2-Versorgung gesetzt: Mithilfe des EU-Infrastrukturprogramms Global Gateway soll in den Aufbau eines Ökosystems für grünen Wasserstoff in Mauretanien investiert werden. Dies wurde bei einem Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und Mauretaniens Präsidenten Mohamed Ould Cheikh El Ghazouani bekanntgegeben. Die EU wolle bis 2030 zehn Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs produzieren, so von der Leyen, sei aber auch auf Partner angewiesen, da weitere zehn Millionen Tonnen importiert werden müssten. Ähnlich gelagerte Vorhaben wurden etwa bereits mit weiteren afrikanischen Staaten wie Namibia und Angola auf den Wege gebracht.
Herausforderungen für die Wasserstoffzukunft: Ein Risiko beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft stellt die Versorgungsituation bei den zur Produktion benötigten Edelmetallen dar. Angesichts der wachsenden Nachfrage bei zugleich nur sehr geringen möglichen Fördermengen etwa bei Iridium warnte der Nationale Wasserstoffrat kürzlich vor dramatischen Engpässen.
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