Japan: Milliarden für die Kooperation mit rohstoffreichen Ländern

von | 27. Okt 2023 - 09:38 | Politik

Zusammenarbeit mit dem globalen Süden statt Schuldenfalle.

Die japanische Regierung will in den nächsten fünf Jahren mehr als 13 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Beziehungen zum globalen Süden investieren, berichtet die Zeitung Nikkei (Paywall) am Freitag. Damit sollen zum einen Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Schwellenländer, wie die Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes und die Digitalisierung, gefunden werden, zum anderen das Verhältnis zu Staaten verbessert werden, die zum Teil über große Rohstoffvorkommen verfügen. Der japanische Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Yasutoshi Nishimura, betont, dass das Vorhaben für alle beteiligten Seiten gewinnbringend sei.

Ein ähnliches Vorhaben, wenn auch deutlich größer, ist das chinesische Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“. Das steht allerdings zunehmend in der Kritik, da Staaten, die China an das Handelsnetz anschließt, umfangreiche Kredite aufnehmen und sich damit verschulden. Die Abhängigkeit von Peking und Refinanzierungskrediten wächst in der Folge.

Japan ist ebenfalls stark vom Reich der Mitte abhängig, wenn es um die kritischen Rohstoffe für die Industrie und die Energiewende geht. Hier dürfte auch die Motivation für die nun angekündigten Investitionen zu suchen sein. Die Zusammenarbeit beim „Urban Mining“, also der Rohstoffwiedergewinnung aus Elektronikschrott, aber auch im Bereich digitaler Technologien in Medizin und Bildung klingen – zumindest auf dem Papier – gewinnbringend für die Länder des globalen Südens. Sie will Japan zudem stärker an der Produktion grüner Energie beteiligen, dafür hat das Land gemeinsam mit der Weltbank die Initiative RISE (Resilient and Inclusive Supply-Chain Enhancement) gegründet. Italien, Korea, Kanada und das Vereinigte Königreich haben sich der Partnerschaft bereits angeschlossen (wir berichteten).

Photo: iStock/SeanPavonePhoto

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