Autohersteller Nissan plant Kreislaufwirtschaft für E-Autos
Elektroautos stecken voller wertvoller Ressourcen, neben verschiedenen Basismetallen wie Aluminium und Kupfer gehören dazu Magnetmaterialien aus Seltenen Erden wie Neodym. Auch verschiedene Batteriemetalle wie Kobalt, Lithium und Nickel werden für den Bau benötigt. Bei vielen dieser Rohstoffe gilt die Versorgungslage als kritisch, denn der Markt wird von nur wenigen Ländern, vor allem China, bestimmt. Viele Unternehmen suchen daher nach Wegen, um die Lieferketten zu diversifizieren.
Nissan geht nun einen anderen Weg, um sich den Zugriff auf strategische Materialien zu sichern: statt auf den Verkauf setzt der japanische Autohersteller bei seinem Erfolgsmodell Leaf auf die Vermietung. Wie die Financial Times berichtet, umfasst der auf Japan beschränkte Service eine monatliche Pauschale, richtet sich aber vor allem an langfristig interessierte Kunden. Nissan bleibt also Eigentümer, kann die Komponenten anschließend recyclen und macht sich ein Stück weniger von Rohstoffimporten abhängig. Derzeit verbleiben nämlich nur wenige der gebrauchten E-Autos aus japanischer Produktion im Heimatland, wie Nikkei Asia berichtet. Die Fahrzeuge und damit wertvolle Materialien landen laut FT überwiegend in Russland und Neuseeland.
Das Recycling von Komponenten wie etwa den Permanentmagneten aus Motoren von E-Autos oder Generatoren von Windkraftanlagen dürfte in Zukunft weltweit deutlich wichtiger werden, selbst im ressourcenreichen China. Durch das Wegfallen des Abbaus und der Aufbereitung könnte der Produktionsprozess verkürzt sowie die Kosten und die Menge an Reststoffen reduziert werden, schreibt der Branchendienst Shanghai Metals Market (SMM). Doch für die Wiederverwertung spricht noch etwas anderes, denn wie SMM unter Berufung auf die chinesische Beratungsfirma Essence Securities schreibt, zeichnet sich bis 2025 eine Angebotslücke von etwa 14.000 Tonnen Praseodym-Neodym-Oxid ab, jede Idee für die optimale Ressourcennutzung kommt daher sehr gelegen. Dass aber sogar im Quasimonopolland, mit einem Anteil von 90 Prozent an der globalen Seltenerdproduktion, schon von Engpässen gesprochen wird, dürfte im restlichen Teil der Welt für Unruhe sorgen.
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