Iridium löst Rhodium als teuerstes EM ab

Zum Ende der letzten Woche löste Iridium Rhodium als teuerstes Edelmetall ab. Rhodium konnte den rasanten Abverkauf immer noch nicht stoppen und befindet sich im freien Fall. Insgesamt gab es einen starken Abverkauf einzelner Platinmetalle zum Halbjahresende. Iridium hingegen hält sich stabil auf dem aktuellen Niveau und das beschert dem Metall nun die preisliche Pole Position. Der Verkaufsdruck ist sicherlich eine Kombination aus konjunktureller Schwäche, technischen Indizien und Cash-Generierung zum HJ-Ende. Denn auch Platin und Palladium wurden von dieser Verkaufswellen getrieben. Tatsächlich halten wir Platin auf dem Niveau weiterhin für ein „Schnäppchen“ – insbesondere im Vergleich zu Gold (siehe Langfristchart unten). Während Gold eine Primärproduktion von über 3500 T aufweist, sind es beim Platin nicht mal 200 T. Der Preisunterschied ist immens: Gold/Platin – Ratio liegt bei über 2,10. Die letzte Preisparität war im Jahr 2015.

Ein weiteres Wort zu Silber, denn die Nachfrage nach Silber dürfte künftig auch durch die Photovoltaik getrieben sein, berichtet am Montag die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Industrie setze auf effizientere Solarzellen, die einen höheren Silberbedarf aufweisen. Eine Ausweitung der Minenproduktion sei nicht in Sicht, entsprechend könnte sich das Silberdefizit erhöhen. Weiterhin ist zu beachten, das momentan eine der größten europäischen Silberproduzenten in Skandinavien mit einem großen Ausfall eines Smelters in Folge eines Brandes zu kämpfen hat, die Prämien für industriell gehandelte Granalien verdoppelte sich daraufhin über Nacht. Das zeigt ein weiteres Mal, dass der gesamten physische Edelmetallmarkt ein fragiles Gebilde aus Versorgung- und Nachfragelage ist.

Quelle: Thomson Reuters Eikon

Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt. Finanzexperte Jens Weidenbach rundet die Kolumne regelmäßig mit einem Blick auf die Geld- und Kapitalmärkte ab, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Rohstoffpreise haben.