High-Tech-Werkstoff Graphen: EU will Vorreiter werden

von | 28. Feb 2024 - 10:11 | Politik

Neue Strategie soll Investitionen fördern und Markteinführung moderner Werkstoffe beschleunigen.

Gefragtes High-Tech-Material: Graphen und sein potenzieller Einsatz in Gebieten wie Batterien, Quantencomputern, Medizintechnik, Militär und Weltraumtechnologie werden derzeit intensiv erforscht. Zu den dünnsten Werkstoffen der Welt zählend, besteht Graphen aus einer einzigen Schicht von Kohlenstoffatomen und zeichnet sich durch unter anderem Transparenz, herausragende Leitfähigkeit, Flexibilität und Reißfestigkeit aus. Forscher prognostizieren für den weltweiten Graphenmarkt erhebliche jährliche Wachstumsraten zwischen 20 und 50 Prozent – nun hat die EU-Kommission eine Strategie präsentiert, um eine industrielle Führungsrolle in im Bereich fortschrittlicher Werkstoffe zu übernehmen.

Zu den Zielen zählt die bessere Abstimmung von Forschung und Investitionen in den Mitgliedsländern. Die Markteinführung innovativer Werkstoffe soll unter anderem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigt werden, auch ist die Schulung von Fachkräften geplant. Im Rahmen einer neuen Partnerschaft mit der Industrie sind Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro von 2025 bis 2027 vorgesehen, dabei sollen nach Angaben der EU mindestens 250 Millionen aus privaten Quellen stammen.

Graphen wird in der EU seit über zehn Jahren gefördert

Die nun vorgelegte Strategie ist nicht die erste Maßnahme der EU, um die Entwicklung moderner Werkstoffe zu fördern, so bringt etwa die Graphen-Flaggschiff-Initiative seit über zehn Jahren 118 akademische und industrielle Partner in zahlreichen Projekten zusammen.

Europa habe eine starke Position bei der Entwicklung dieser sogenannten 2D-Materialien, aber es brauche kontinuierliche Innovation, um technologische Souveränität und strategische Autonomie zu gewährleisten, schreibt die Kommission. Abhängigkeiten sollen unter anderem durch Recycling und Wiederverwendung verringert werden.

Auch bei vielen anderen Technologien wie Permanentmagneten, Batterien oder Brennstoffzellen zeigt sich dieses Muster: Die Stärken der EU liegen oft in der Frühphase der Entwicklung wie Patente und Forschung, während es bei der Kommerzialisierung und der Finanzierung in späteren Marktphasen hapert. Zudem besteht bei vielen der benötigten Rohstoffe und Bauteile eine hohe Importabhängigkeit.

Photo: iStock/Marco_de_Benidictis

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