Kritische Rohstoffe: Australien will Anreize für heimische Verarbeitung schaffen

von | 29. Feb 2024 - 10:51 | Politik

Regierung erwägt Steuergutschriften für die Sektoren Nickel, Lithium, Vanadium, Kobalt, Graphit und Seltene Erden.

Die australische Regierung erwägt die Einführung von Steuergutschriften für Unternehmen, die im Inland Anlagen zur Verarbeitung kritischer Mineralien bauen. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf den CEO der Association of Mining and Exploration Companies (AMEC), Warren Pearce. Die Maßnahme könnte in den australischen Bundeshaushalt 2024 Eingang finden, der im Mai vorgelegt werden soll, und soll dem Land die Möglichkeit geben, stärker von seinen natürlichen Ressourcen zu profitieren. Entsprechend tätigen Unternehmen würde eine Produktionssteuergutschrift von bis zu zehn Prozent gewährt; die betroffenen Sektoren wären neben der australischen Nickel- und Lithiumbranche auch Vanadium, Kobalt, Graphit und Seltene Erden, so Reuters weiter.

Derzeit exportiert Australien die meisten seiner Rohstoffe zur weiteren Verarbeitung ins Ausland. Dieser Kurs soll jedoch geändert werden, um von höheren Preisen für verarbeitete Mineralien auf dem Weltmarkt zu profitieren. So hat zum Beispiel der größte Produzent Seltener Erden außerhalb Chinas, Lynas, der seine Rohstoffe bislang nach Malaysia verschiffte, im Dezember seine neu errichtete Verarbeitungsanlage in Westaustralien in Betrieb genommen.

Die australische Regierung hat die finale Fassung ihres Bundeshaushalts 2024 noch nicht bekannt gegeben. Ressourcenministerin Madeleine King sagte letzten Monat, dass sie keine Zusagen über die Höhe der Steuergutschrift machen könne, betonte aber, die Regierung suche nach Wegen, die heimische nachgelagerte Wertschöpfungskette zu stärken. Neben den möglichen Steuervorteilen könnten weitere Anreize für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Produktion auf globaler Ebene geschaffen werden; entsprechende Gespräche führte der australische Schatzmeister Jim Chalmers beim G20-Treffen in Sao Paulo, Brasilien. Wenn man sich auf die derzeitigen Lieferketten und Praktiken in der Industrie für kritische Mineralien verlasse, würden die wirtschaftlichen Schwachstellen ärmerer Gemeinschaften vernachlässigt, sagte Chalmers und sprach sich für die Einführung von mehr Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) aus.

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