Studie des Mercator Institute for China Studies wirft Schlaglicht auf Chinas aufstrebende Wasserstoffindustrie.
Nicht weniger als ein globaler Vorreiter will Deutschland beim Thema Grüne Wasserstofftechnologie sein. Ein eigenes Strategiepapier zu diesem umweltfreundlich hergestellten Energieträger wurde 2020 verabschiedet. Darin wird skizziert, wie durch internationale Kooperation die Dekarbonisierung der Industrie, aber auch des Verkehrssektors durch den Einsatz dieses Gases gelingen kann.
Ein großer Teil des Wasserstoffs wird in diesem Szenario importiert werden müssen, da, so die Autoren, die Erzeugungskapazitäten nicht ausreichen würden. Sonnen- und windreiche Länder könnten die Erzeugung übernehmen, Deutschland das technische Knowhow liefern. Um den technischen Vorsprung müsse man sich jedoch durchaus Sorgen machen, denn auch China habe das Potential des Grünen Wasserstoffs erkannt, wie aus einer heute vorgelegten Studie des Mercator Institute for China Studies (MERICS) hervorgeht. Bereits jetzt entfalle ein Drittel der weltweiten Produktionskapazitäten für Elektrolyseure auf das Land. Die aufstrebende Wasserstoffindustrie könne zudem auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette auf starke staatliche Unterstützung bauen.
Chinesische Industrieexperten gehen dennoch davon aus, dass es mindestens fünf Jahre dauern wird, bis die heimische Technologie zu den weltweit führenden Unternehmen aufschließen kann. Zu einer Verkürzung dieses Zeitraums tragen derweil auch europäische Unternehmen bei, die als Zulieferer oder durch Joint-Ventures Wissen nach China bringen. MERICS rät Unternehmen vor diesem Hintergrund dazu, geistiges Eigentum zu schützen und den technologischen Vorsprung zu wahren. Das Handelsblatt, das vorab über die Studie berichtet hat, verweist auf die einstige Vorreiterrolle Europas in der Photovoltaik. Mittlerweile dominiert hierbei China, auch dank des Technologieexports aus Europa.
Die vollständige Studie ist hier zu finden.
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